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Handlungen: Handlungen sind bewusste und unbewusste menschliche Aktionen im Gegensatz zu physikalischen Ereignissen. Die Handlung kann gegen den Willen des Handelnden erfolgen, jedoch nur, wenn der gegenteilige Wille nicht stark genug ist, die Ausführung gänzlich zu verhindern. Siehe auch Willensschwäche, Willensfreiheit, Akrasia, Kausalität, Akkordeoneffekt.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

D. Davidson über Handlungen – Lexikon der Argumente

Glüer II 108
Handlung ist beschreibungsabhängig - Ereignisse sind beschreibungsunabhängig!
>Ereignisse/Davidson
.
Bsp Mary schoss auf den Einbrecher und tötete ihren Vater.
Handlung: ist nicht definierbar in der Sprache der propositionalen Einstellungen (Einbrecher-Bsp). - Stattdessen: Primärgrund und richtige Verursachung.
Glüer II 109 f
Davidson kann gerade auf der Basis der Anomalismusthese (vgl. >Anomaler Monismus) für einen Monismus argumentieren: Monismus ergibt sich aus der Kombination zweier weiterer Prämissen aus der Handlungstheorie:
(KI) Prinzip kausaler Interaktion. Zumindest einige mentale Ereignisse interagieren kausal mit physischen Ereignissen. (unbestreitbar)
(NK) Prinzip des nomologischen Charakters der Kausalität: Ereignisse, die in Ursache-Folge-Relation stehen, fallen unter strikte Gesetze.
- - -
Brandom I 724
Handlung/Davidson: ist ein Akt, wenn es eine Beschreibung gibt, unter der er intentional ist - Brandom: zweierlei intentionale Erklärung: a) was versucht wurde - b) was gelungen ist.
I 726
Erfolg/Problem: Nicole tötete das Tier (Kuh statt Hirsch) vor sich erfolgreich - beschreibungsabhängig - I 727 sie glaubte von einer Kuh (de re), ein Hirsch zu sein - falsch de dicto: sie glaubte "die Kuh ist ein Hirsch" ("dass die Kuh..")
>de re, >de dicto.
I 728
Referenz: Nicole hatte (ohne es zu realisieren) in Bezug auf die Kuh die Absicht, sie zu schießen. - Es geht um den Gehalt der Festlegung nicht um die Art der Festlegung. - Wie bei Überzeugungen.
I 957
Akkordeoneffekt/Erfolg/Davidson: Bsp Auch wenn das Pulver nass war, gelang es, den Finger zu krümmen - so gibt es in jeder Handlung Erfolg.
I 958
Bsp Bergsteiger: Lösung/Brandom: Berufung auf VURD (Verlässlich unterscheidende Reaktionsdispositionen): Es braucht nichts zu geben, was ich beabsichtigte und was mir auch gelang.
>VURDs.
I 729
Bsp ich greife nach dem Brot und verschütte den Wein.
I 957
Absicht: heißt nicht zu wollen, dass ein Satz wahr werde (de dicto) - Absichten entsprechen nicht den eingegangenen sondern den anerkannten Festlegungen - Davidson: Muskelkontraktion braucht nicht Teil der Absicht zu sein - Brandom: aber intentional kann ich meine Muskeln nur in dieser Weise kontrahieren, indem ich nach dem Brot greife - man kann den Gehalt der Absicht damit de re angeben - damit kann man den Erfolg oder Misserfolg festlegen.
- - -
Glüer II 92
Quine: seine Ontologie beinhaltet nur physikalische Objekte und Klassen. - Handlung ist kein Gegenstand.
DavidsonVsQuine: Handlung ist Ereignis und Referenzobjekt.
Glüer II 96
Handlung/Ereignis/adverbiale Analyse/Davidson/Glüer: Problem zwei Arten von Adverbien widersetzen sich: 1. Bsp "beinahe" getroffen: synkategorematisch, nicht eliminierbar - 2. Bsp "gut", "groß", "klein" kann evtl. weggelassen werden.
MontagueVsDavidson: Ereignisse sind überflüssig, "Modifier-Theorie".
KimVsDavidson: wir müssen Ereignisse nicht als individuierte Individuen auffassen, sondern mit Eigenschaften identifizieren - ((s) also umgekehrt).
Glüer II 110
Handlung/Davidson: nicht definierbar in der Sprache der propositionalen Einstellungen (Einbrecher-Bsp).
>Propositionale Einstellungen.
Statt dessen: Primärgrund und richtige Verursachung - ((s) Weil z.B. eine abweichende Kausalkette eine Absicht überlagert und unwirksam macht. - Bsp Bergsteiger) - ((s) Etwas wird noch nicht Handlung, weil es gewollt ist, richtige Verursachung muss hinzukommen.)

>Intentionen, >Erklärungen, >Bedeutung, >Sprache.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Davidson I
D. Davidson
Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993

Davidson I (a)
Donald Davidson
"Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (b)
Donald Davidson
"What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (c)
Donald Davidson
"Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (d)
Donald Davidson
"Epistemology Externalized", Ms 1989
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson I (e)
Donald Davidson
"The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54
In
Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993

Davidson II
Donald Davidson
"Reply to Foster"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

Davidson III
D. Davidson
Handlung und Ereignis Frankfurt 1990

Davidson IV
D. Davidson
Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990

Davidson V
Donald Davidson
"Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

D II
K. Glüer
D. Davidson Zur Einführung Hamburg 1993

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

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