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Konditional: Ein Konditional in der Logik ist eine Aussage, die eine Beziehung zwischen zwei Sätzen behauptet, typischerweise in einem "wenn-dann"-Format. Sie besagt, dass, wenn die vorausgehende Aussage wahr ist, die folgende Aussage ebenfalls wahr sein muss. Im Gegensatz zur (rein formalen) Implikation bezieht sich das Konditional auf den Inhalt der Sätze. Siehe auch Implikation.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Logik-Texte über Konditional - Lexikon der Argumente

Hoyningen-Huene II 112
Konditional/Hoyningen-Huene: Objektsprache - Folgerung/Hoyningen-Huene: (logische Implikation): Metaebene - Konditional: auch (materiale) Implikation genannt - Aussagenverknüpfung.
Hoyningen-Huene II 112
logische Folgerung: auch (logische) Implikation genannt. Gehört der Metaebene an. (Unterschied Konditional/Folgerung).
>Schlussfolgerung
,
>Implikation,
>Metasprache,
>Objektsprache.
- - -
Read III 79
Vorausgesetzt, er ist feige, folgt, dass er entweder feige ist oder - was man will. Aber einfach aus der Tatsache, dass er feige ist, folgt nicht, dass, wenn er nicht feige ist, ist - was man will.
Re III 86f
Bedingungssatz/Konditional/wahrheitsfunktional/Read: wenn ein Bedingungssatz als wahrheitsfunktional behandelt wird, gibt es Probleme. - (> Paradoxien der Implikation) - Dann ist der ganze Satz wahr, wenn das Vorderglied falsch ist. - "Konversationalistische Verteidigung": ein solcher Satz sollte nicht behauptet werden.
>Behauptbarkeit.
Read III 92
Jackson: bei Bedingungssätzen kommt der modus ponens ins Spiel.
>modus ponens.
Read III 93
Bedingungssätze sind nicht robust (unempfindlich gegen Zusatzwissen) im Hinblick auf die Falschheit ihrer Hinterglieder.
Read III 94
Behauptbarkeit: wird auf die Teilsätze, nicht bloß auf den ganzen Bedingungssatz angewendet. - Wenn Behauptbarkeit zählt, sind Bedingungssätze nicht mehr wahrheitsfunktional.
Read III 103
Die Analyse der möglichen Welt weicht von der wahrheitsfunktionalen dann ab, wenn der Wenn-Satz falsch ist.
Dass Edmund ein Feigling ist, bedeutete nicht automatisch, dass der Bedingungssatz wahr ist.
Read III 105
Ähnlichkeitsanalyse: Eine Anzahl logischer Prinzipien, die klassisch gültig sind, versagt hier. Z. B. die
(Def) Kontraposition: dass
"wenn B, dann nicht-A" aus "wenn A, dann nicht-B" folgt. (u.a. IV 41)
Die ähnliche Welt, in der es regnet, kann sehr wohl eine sein, in welcher es nur leicht regnet. Aber die ähnlichste Welt, in der es heftig regnet, kann nicht eine sein, in der überhaupt nicht regnet.
Read III 220
Bedingungssätze: sind Aussagen (Grice) - sind keine Aussagen (Stalnaker):
Stalnaker: Frage: Ist der Bedingungssatz wahrheitsfunktional?
Def wahrheits-funktional: Ein einziges Gegen-Beispiel macht es ungültig.
>Wahrheits-Funktion.
Grice: Bedingungssätze sind Aussagen.
StalnakerVsGrice: Bedingungssätze sind keine Aussagen. (Ziemlich radikal). - Die Lager sind ungefähr gleich stark.
Read III 220/21
Bedingungssätze/Konditional/Read: Die Behauptung, dass sie wahrheitsfunktional sind, sagt, dass ein Gegenbeispiel für die Falschheit des Bedingungssatzes nicht nur hinreichend, sondern auch notwendig ist. - Wenn es kein Gegenbeispiel gibt, dann ist er wahr.
Problem: Das gaukelt scharfe Schnitte beim >Sorites vor.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Texte zur Logik
Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988
HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998
Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997
Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983
Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001

Re III
St. Read
Philosophie der Logik Hamburg 1997

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