Philosophie Lexikon der Argumente

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Rechtfertigung, Philosophie: Die Rechtfertigung ist eine Bedingung für Wissen, die a) durch die Erklärung der Herkunft der Information oder b) durch logische Untersuchung der Argumentation erfüllt oder nicht erfüllt wird. Zu a) wurden Theorien wie die Kausaltheorie des Wissens oder Verlässlichkeitstheorien entwickelt. Siehe auch Verifikation, Verifikationismus, Überprüfung, Beweise, Externalismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

J. McDowell über Rechtfertigung – Lexikon der Argumente

I 18
Logischer Raum der Gründe/Logischer Raum der Natur/McDowell: These: Neben dem Raum der Gründe (Begriffe) gibt es einen logischen Raum der Natur: der Naturgesetze, diese sind nicht-normative Beziehungen.
a) logischer Raum der Gründe: Rechtfertigung, Wissen, Überzeugung, funktionale Begriffe.
b) logischer Raum der Natur: Gegenstände, Sinneseindrücke.
Das ist nicht eine Aufspaltung von "natürlich" und "normativ".
I 31
Rechtfertigung/Urteil/McDowell: Die Beziehungen, kraft derer Urteile gerechtfertigt werden, lassen sich nur als Beziehungen im Raum der Begriffe (Gründe) verstehen.
Es ist eine Sache, frei von Schuld zu sein, und eine andere, eine Rechtfertigung zu haben. Frei von Schuld: die rohe Einwirkung der Kausalität (Wirkung der Welt auf unsere Sinne) entzieht sich der Kontrolle der Spontaneität.
Es ist eine Entschuldigung, wenn jemand von einem Tornado in eine Gegend verschlagen wurde, in der er nichts zu suchen hatte.
Was wir aber wollen ist: dass die Ausübung der Spontaneität einer Kontrolle ausgesetzt ist, die die Welt selbst ausübt, jedoch so, dass die Anwendbarkeit der Spontaneität nicht untergraben wird (indem wir qua Entschuldigung nicht mehr verantwortlich wären).
>Spontaneität
.
Rechtfertigung/McDowell: Jeder Begriff, der nun dadurch gebildet wird, dass er in einer Rechtfertigungsbeziehung zu einem bloß Gegenwärtigen besteht, müsste ein rein privater Begriff sein.
I 161
Rechtfertigung/Quine: kann nicht durch Erfahrung geleistet werden. Nur durch Ereignisse, die den Naturgesetzen unterworfen sind.
McDowellVsQuine: Das ist ein Widerspruch: Wenn Erfahrung nicht innerhalb der Ordnung der Rechtfertigung steht, kann sie von Weltsichten nicht überschritten werden. Das verlangt aber die "begriffliche Souveränität".
>Begriffliche Souveränität.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

McDowell I
John McDowell
Geist und Welt Frankfurt 2001

McDowell II
John McDowell
"Truth Conditions, Bivalence and Verificationism"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell

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