Philosophie Lexikon der Argumente

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Repräsentation, Philosophie: Angenommene innere Gegebenheiten wie z.B. bildliche Vorstellungen oder sprachliche Vervollständigungen, die sich als Assoziationen einstellen oder unter Umständen durch Rekonstruktion erarbeitet werden. In einem weiteren Sinn sind auch Sätze, Wörter und Symbole Repräsentationen innerhalb eines Zeichensystems. Siehe auch Wahrmacher, Vorstellung, Sätze, Propositionen, Intensionen, Korrespondenz, Sprechakttheorie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

J.R. Searle über Repräsentation – Lexikon der Argumente

Brandom I 923
SearleVsDavidson/Repräsentation: Gehalt muss intrinsisch sein. Der Inhalt von Überzeugungen und Absichten muss verständlich sein, bevor die Analyse des Gebrauchs erfolgt. Nach diesem Modell kann der Gehalt nicht durch den Gebrauch übertragen werden.
>Intrinsches
, >Extrinsisches, >Gehalt, >Inhalt, >Intentionale Inhalte, >Gebrauch, >Gebrauchstheorie.
Searle/Zeichen: Geräusche, die aus dem Mund kommen und Schriftzeichen auf dem Papier, sind bloße Gegenstände in der Welt. Ihr Repräsentationsvermögen ist nicht intrinsisch, sondern von der Intentionalität des Geistes hergeleitet.
>Intentionalität, >Zeichen.
Die Intentionalität des Geistes wiederum ist von keiner vorgängigen Intentionalität hergeleitet, sie ist eine intrinsische Eigenschaft dieser Zustände selbst.
>Intentionalität/Searle.
Jemand benutzt einen Satz, um eine Vorstellung zu vermitteln. In diesem Sinne benutzt er seine Vorstellungen und Überzeugungen und Wünsche allerdings nicht: Er hat sie einfach!
Überzeugung: Überzeugung ist eine Repräsentation. Sie besteht aus einem intentionalen Gehalt und einem psychischen Modus. Es ist falsch, dass es eine Person geben muss, die irgendeine Entität als Repräsentation benutzen muss, damit es überhaupt eine Repräsentation gibt. Das gilt für Sätze, Zeichen und Bilder (d.h. für abgeleitete Intentionalität), aber nicht für intentionale Zustände.
Repräsentation braucht Hintergrund von nicht-repräsentationalen Fähigkeiten. Das Kompositionalitätsprinzip ist ohne Hintergrund nicht hinreichend.
>Kompositionalität.
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Searle I 271
Muster: Das Muster spielt in funktionaler Hinsicht eine kausale Rolle, verbürgt aber keine unbewusste Repräsentation (Intentionalität).
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II 28 f
Repräsentation: Eine Repräsentation ist Sprechakten und intentionalen Zuständen gemeinsam. Sie besteht nicht aus Bildern, sondern hat propositionale Gehalte! Der Schlüssel zum Verständnis sind Erfüllungsbedingungen. Aus Repräsentation folgt keine Ontologie. Ein Wiedererkennen braucht keine Repräsentation zu enthalten!
>Sprechakte, >Ontologie.
III 185
Repräsentation: Jede Repräsentation ist an gewisse Aspekte gebunden, an andere nicht.
III 197f
Repräsentationen sind privat, Sprache öffentlich!
>Sprache.
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I 195
Existenz: Existenz ist eine Wahrheitsbedingung, mögliche Existenz: ist eine Verstehbarkeitsbedingung.
>Existenz/Searle.
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Graesser I 125
Repräsentation/Searle: Ein Gegenstand X repräsentiert einen Sachverhalt A dann, wenn eine Subjekt S vorhanden ist, das beabsichtigt, dass X A repräsentiert.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Searle I
John R. Searle
Die Wiederentdeckung des Geistes Frankfurt 1996

Searle II
John R. Searle
Intentionalität Frankfurt 1991

Searle III
John R. Searle
Die Konstruktion der gesellschaftlichen Wirklichkeit Hamburg 1997

Searle IV
John R. Searle
Ausdruck und Bedeutung Frankfurt 1982

Searle V
John R. Searle
Sprechakte Frankfurt 1983

Searle VII
John R. Searle
Behauptungen und Abweichungen
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle VIII
John R. Searle
Chomskys Revolution in der Linguistik
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

Searle IX
John R. Searle
"Animal Minds", in: Midwest Studies in Philosophy 19 (1994) pp. 206-219
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

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