Philosophie Lexikon der Argumente

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Sprache, Philosophie: eine Menge von zu einem Zeitpunkt fixierten lautlichen oder schriftlich kodierten Formen zum Austausch von Informationen bzw. von Unterscheidungen innerhalb einer Gemeinschaft, deren Mitglieder in der Lage sind, diese Formen als Zeichen oder Symbole zu erkennen und zu interpretieren. Im weiteren Sinn auch Zeichensysteme, die von Maschinen verarbeitet werden können. Siehe auch Kommunikation, Sprachregeln, Bedeutung, Bedeutungswandel, Information, Zeichen, Symbole, Wörter, Sätze, Syntax, Semantik, Grammatik, Pragmatik, Übersetzung, Interpretation, Radikale Interpretation, Unbestimmtheit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

D. Lewis über Sprache – Lexikon der Argumente

Avramides I 75
Def Sprache/Lewis: Sprache schreibt Geräusch- oder Zeichenketten Bedeutungen zu.
Mögliche Sprache/Loar: Mögliche Sprache ist eine abstrakte Entität, die dennoch auf Sprecher bezogen werden muss.
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Loar I 158
Sprache/Lewis: Alle möglichen Sätze in sensu diviso gewusst, nicht in sensu composito. ((s) Nicht fertige Sätze werden auswendig gelernt, sondern Komponenten. Die Bausteine sind nicht die fertigen Gebilde.)
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Lewis II 202
Sprache/Lewis: These: Die Konvention, der zufolge L in der Population P verwendet wird, ist eine Konvention der Wahrhaftigkeit und des Vertrauens in L.
>Konvention/Lewis.
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Schwarz I 70
Sprache/unendlich/Lewis: Wenn Sätze endliche Zeichenketten aus einem endlichen Alphabet sind, gibt es höchstens Aleph1 viele Satzmengen, so viele wie reelle Zahlen. Es gibt aber viel mehr Weisen, wie eine Welt hätte sein können - mindestens Aleph2.
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I (b) 28 ff
Sprache: Es ist eine populäre Übung, eine Sprache so umzuformen, dass ihr nichtlogisches Vokabular nur noch aus Prädikaten besteht. Es ist genauso leicht, sie so umzuformen, dass ihr nichtlogisches Vokabular nur noch aus Namen besteht. (Vorausgesetzt, das logische Vokabular umfasst eine Kopula).
Diesen Namen könnten Individuen, Mengen, Eigenschaften, Arten, Zustände, Beziehungen, Größen, Phänomene usw. benennen. Doch sind es immer noch Namen. Wenn wir das hätten, dann könnten wir alle theoretischen Termini durch Variablen derselben Sorte ersetzen.
I (b) 33 ff
Wenn ein Individuum üblicherweise abweicht, ist es nicht mehr innerhalb der üblichen Beobachtungssprache.
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II 228 f
Bsp Population notorischer Lügner, die öfters unwahrhaftig sind. In diesem Fall gäbe es noch nicht einmal eine Regularität.
LewisVs: Ich bestreite, dass L in dieser Population verwendet wird.
Der normale Sprachgebrauch ist in diesem Falle alles andere als bestimmt. Ich bestreite, dass die gesamte Population die Sprache L verwendet, es wäre jedoch möglich, dass jeder einzelne Lügner L verwendet. Vorausgesetzt, er glaubt selbst fälschlich, Mitglied einer Population zu sein, in der eine Konvention der Wahrhaftigkeit und des Vertrauens in L vorliegt.
II 229
Ironie/Ironiker: Diese Leute sind tatsächlich wahrhaftig in L! Sie sind jedoch nicht im wörtlichen Sinne wahrhaftig in L! D.h. sie sind wahrhaftig in einer anderen, mit L verknüpften Sprache, die wir "wörtlich-L" nennen können.
Zwischen L und "wörtlich-L" besteht diese Relation: Eine gute Methode, L zu beschreiben, ist, dass man zunächst wörtlich-L bestimmt, und dann L selbst als eine aus gewissen Abweichungen resultierende Sprache beschreibt. Diese zweistufige Bestimmung von L ist möglicherweise viel einfacher als eine jede direkte Bestimmung von L.
II 240
Es gibt nur eine Sprachphilosophie. Sprache und Sprachen sind komplementär.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Avr I
A. Avramides
Meaning and Mind Boston 1989

Loar I
B. Loar
Mind and Meaning Cambridge 1981

Loar II
Brian Loar
"Two Theories of Meaning"
In
Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005

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