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Vagheit, Philosophie: Es gibt Beschreibungen von Gegenständen oder Situationen, die notwendigerweise nicht völlig bestimmt sind. Z.B. ist die Angabe, ob ein gegebener Farbton noch rot oder schon orange ist, nicht immer entscheidbar. Es ist eine Eigenschaft der Sprache, vage Prädikate zur Verfügung zu stellen. Ob Vagheit eine Eigenschaft der Welt ist, ist umstritten. Siehe auch Sorites, Unbestimmtheit, Unterbestimmtheit, Verschärfung, Penumbra. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Logik-Texte über Vagheit - Lexikon der Argumente
Read III 210 Vagheit: Max Black: Vagheit ist nicht Mehrdeutigkeit und auch nicht Allgemeinheit. Es kann schwierig sein, eine Grenze zu ziehen, zwischen dem, was ein Stuhl ist, und was nicht. Hier setzt Vagheit ein und droht der Sorites. >Sorites, >Mehrdeutigkeit. Read III 211 Vagheit: die Welt selbst ist nicht vage. Es gibt keine vagen Objekte. Read III 216 Bsp Everest, Gaurisankar. Angenommen, es ist unbestimmt, wo genau ein Berg anfängt und wo er aufhört. Und unbestimmt, ob der Everest und Gaurisankar identisch sind (denn es ist unbestimmt, ob ihre Halbschatten dieselben sind). Also hat der Everest die Eigenschaft, auf unbestimmte Weise Gaurisankar zu sein. Wenn die Grenze(der Interpretation oder Benennung) zwischen zwei Dingen unbestimmt ist, ist das eine auf eine unbestimmte Weise das andere. >Eigenname, >Benennen, >Referenz, >Prädikation. Aber Gaurisankar hat diese Eigenschaft nicht! Es ist klar, dass Gaurisankar Gaurisankar ist. (So wie Everest Everest ist!) (>Eigenschaften / >Grenze). Das ist der Grund, warum es keine vagen Objekte gibt. Sorites/Vagheit: Gaurisankar auf unbestimmte Weise Mt. Everest - aber: auf bestimmte Weise Gaurisankar - attributive Adjektive: groß für Maus/klein für Elefant - aber keine vagen Objekte Sorites: Trennung der "Wahrheitsprädikate: "nicht nicht wenig" ungleich "wenig". Carnap: "Externe Negation" : "~ ~ A" nicht sinnvoll bei Vagheit Read III 230 Die Gradverteilungen funktionieren nicht wie probabilistische Verteilungen.Unschärfe: hilft nicht bei Sorites - Gradverteilung keine Wahrscheinlichkeitsverteilung. Read III 232 Die Unschärfe legt den Gedanken nahe, dass das Raster, das wir über die Realität legen, nicht genau unseren Begriffen entspricht. - - - Sainsbury V 51ff Epistemische Theorie der Vagheit/Read: die These, eine Tatsache sei vorhanden, aber nicht wissbar. > Kausaltheorie des Wissens: Wissen darf nicht zufällig zustande gekommen sein. Tolerante Begriffe: beinhalten kein Wissen. - Dennoch ziehen vage Prädikate scharfe Grenzen. Sainsbury V 56 Verschärfungstheorie/Vagheit/Sainsbury. These: Nicht alle Prämissen sollen wahr sein. - + Sai V 72 Allwissenheit/Vagheit/Sainsbury: Bsp Ob dieser Gegenstand rot ist, kann auch ein allwissendes Wesen nicht besser beantworten als wir. >Allwissenheit._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Texte zur Logik Me I Albert Menne Folgerichtig Denken Darmstadt 1988 HH II Hoyningen-Huene Formale Logik, Stuttgart 1998 Re III Stephen Read Philosophie der Logik Hamburg 1997 Sal IV Wesley C. Salmon Logik Stuttgart 1983 Sai V R.M.Sainsbury Paradoxien Stuttgart 2001 Re III St. Read Philosophie der Logik Hamburg 1997 Sai I R.M. Sainsbury Paradoxien Stuttgart 1993 |