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Minimalismus, Philosophie: hier insbesondere minimalistische Wahrheitstheorien. Die These des Minimalismus ist, dass Wahrheit aus dem W-Schema von Tarski Wr(S) <> p (Bsp „Schnee ist weiß“ ist wahr genau dann, wenn Schnee weiß ist) gewonnen werden kann, ohne zusätzliche Gegenstände anzunehmen. Er unterscheidet sich vom Deflationismus darin, dass er Wahrheit keine substantiellen Eigenschaften abspricht. Siehe auch Deflationismus, Disquotationalismus, Inflationismus, Wahrheitstheorie, Wahrheitsdefinition, Wahrheit. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Paul Boghossian über Minimalismus – Lexikon der Argumente
Wright I 271 Boghossian: Globaler Minimalismus, Non-Faktualismus: bezüglich der Bedeutung, nicht der Wahrheit: Es gibt keine Eigenschaft, dass ein Wort etwas bedeutet, folglich auch keine Tatsache - zieht globalen Nonfaktualismus nach sich, im Gegensatz zu allen anderen Nonfaktualismen. >Minimalismus, >Nonfaktualismus, >Tatsachen. Wright I 285 Boghossian: "globaler Minimalismus": mit der Wahrheit kippt auch jegliche Bedeutung. >Bedeutung, >Bedeutungstheorie, >Wahrheit, >Wahrheitstheorie. Wright I 291 Bedeutungsminimalismus/Boghossian, neu/Wright: Der Bedeutungsminimalismus muss nicht zu einem globalen Minimalismus führen: der Bedeutungsminimalismus ist vielmehr auf widersprüchliche Thesen verpflichtet, und bietet keine kohärente Erklärung für das Verhalten des Wahrheitsprädikats an. >Wahrheitsprädikat. Denn der Bedeutungsminimalismus sollte jede der folgenden Behauptungen akzeptieren: (5) Das Prädikat "hat die Wahrheitsbedingung, dass P" bezieht sich nicht auf eine Eigenschaft (6) Für jeden Satz S und jeden propositionalen Gehalt P ist "S hat die Wahrheitsbedingung, dass P" nicht wahrheitskonditional ist. >Wahrheitsbedingungen, >Wahrheitskonditionale Semantik. Wright: und diese Behauptungen sind tatsächlich inkonsistent: (5) hat nämlich notwendig (7) zur Folge: I 292 (7) "wahr" bezieht sich auf eine Eigenschaft während (6) notwendig die Negation von (7) nach sich zieht. >Eigenschaften. ((s) Hier geht es darum, ob Wahrheit eine Eigenschaft ist). Vgl. >Deflationismus. I 294 Boghossian: Man muss sich entscheiden ob Wahrheit robust oder deflationär ist. Ebenso unvermeidbar - aber nicht damit zu vermengen - ist eine Entscheidung zwischen I 295 a) dem Begriff einer Übereinstimmung (Korrespondenz) von Sprache und (objektiver) Welt oder b) dem Begriff eines sprachgebundenen Operators des semantischen Aufstiegs.(Worte statt Gegenstände). >Korrespondenz, >Welt, >Sprache, >Welt/Denken, >Semantischer Aufstieg. Lösung/Wright: Der Bedeutungsminimalist muss mit einer pluralistischen Wahrheitsauffassung (verschiedene Lebewesen haben verschiedene Erkenntnisvermögen) arbeiten! >Pluralismus, vgl. >Hetero-Phänomenologie, >Erkenntnis, >Wissen._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Bogh I Paul Boghossian Fear of Knowledge: Against Relativism and Constructivism Oxford 2007 Boghe I Peter Boghossian A manual for Creating Atheists Charlottesville 2013 WrightCr I Crispin Wright Wahrheit und Objektivität Frankfurt 2001 WrightCr II Crispin Wright "Language-Mastery and Sorites Paradox" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 WrightGH I Georg Henrik von Wright Erklären und Verstehen Hamburg 2008 |