Philosophie Lexikon der Argumente

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Normen, Ethik, Philosophie: Normen legen fest, welche Handlungen erlaubt, geboten oder verboten sind, wenn bestimmte Umstände gegeben sind. Die philosophische Diskussion beschäftigt sich vor allem sich mit Fragen ihrer Begründung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

St. Cavell über Normen – Lexikon der Argumente

II 192
Normen/normativ/Normativität/Cavell: Normativität liegt nicht in den Behauptungen des Philosophen der Alltagssprache.
>Alltagssprache
, >Meinen/Cavell.
II 193
Traditionelle Probleme mit dem Begriff der Normativität rühren von folgenden Konfusionen her:
1: die (falsche) Idee, deskriptive Äußerungen seien das Gegenteil von normativen Äußerungen.
2. präskriptive Äußerungen seine typische Beispiele normativer Äußerungen.
>deskriptiv/präskriptiv.
ad 1. typisch für Handlungen ist, dass sie schiefgehen können. Dann jedoch stellen deskriptive Feststellungen nicht das Gegenteil von normativen Feststellungen dar, sondern setzen diese voraus! Wir könnten, was wir beschreiben nennen, nicht tun, wenn uns die Sprache nicht mit Vollzugsformen verstehen würde, die für das Beschreiben normativ sind.
ad. 2. Wenn normative Äußerungen zur Institutionalisierung von Regeln verwendet werden, dann sind präskriptive Äußerungen keine Beispiele für normative Äußerungen.
II 194
Eine Norm formulieren heißt nicht angeben, wie wir eine Handlung ausführen sollten, sondern wie die Handlung getan wird!
Angeben, was wir tun sollten, heißt dagegen nicht, eine Norm zu institutionalisieren, sondern setzt vielmehr die Existenz einer Norm voraus!

Sprache/Normen/Cavell: Wir berufen uns zwar manchmal auf Standards, die unser Gesprächspartner nicht akzeptiert, aber damit versuchen wir nicht, eigene Normen zu institutionalisieren und auch nicht, bloß unsere subjektiven Ansichten auszudrücken.
>Konvention.
II 195
Es gibt stets verschiedene normative Möglichkeiten, die jeweils besonderen normativen Aufgaben zu erfüllen.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Cavell I
St. Cavell
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen Frankfurt 2002

Cavell I (a)
Stanley Cavell
"Knowing and Acknowledging" in: St. Cavell, Must We Mean What We Say?, Cambridge 1976, pp. 238-266
In
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002

Cavell I (b)
Stanley Cavell
"Excursus on Wittgenstein’s Vision of Language", in: St. Cavell, The Claim of Reason, Wittgenstein, Skepticism, Morality, and Tragedy, New York 1979, pp. 168-190
In
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002

Cavell I (c)
Stanley Cavell
"The Argument of the Ordinary, Scenes of Instruction in Wittgenstein and in Kripke", in: St. Cavell, Conditions Handsome and Unhandsome: The Constitution of Emersonian Perfectionism, Chicago 1990, pp. 64-100
In
Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Davide Sparti/Espen Hammer (eds.) Frankfurt/M. 2002

Cavell II
Stanley Cavell
"Must we mean what we say?" in: Inquiry 1 (1958)
In
Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995

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