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Ähnlichkeit: Ähnlichkeit ist die Übereinstimmung einer oder mehrerer - aber nicht aller - Eigenschaften zweier oder mehrerer Gegenstände. Siehe auch Identität, Gleichheit, Eigenschaften, Prädikate, Prädikation, Zuschreibung, Identifikation, Beschreibung, Beschreibungsebenen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

R. Descartes über Ähnlichkeit – Lexikon der Argumente

Foucault I 85ff
Ähnlichkeit/Descartes/DescartesVsÄhnlichkeit/Foucault: Laut Foucault vertritt Descartes einen anderen Typ der Kritik: Für Descartes ist Ähnlichkeit eine konfuse Mischung, die man in Begriffen von Identität und Unterschied, Maß, Ordnung analysieren muss.
>Unterscheidungen
, >Identität, >Realität.
Descartes lehnt Vergleiche nicht ab.
Transitivität (a = c) ist nur durch Vergleiche möglich. >Vergleiche.
Überhaupt jede Erkenntnis erfolgt durch Vergleiche.
Nur zwei Formen des Vergleichs: Maß und Ordnung.
Foucault: Man kann Einheiten und Multiplizitäten messen, d.h. kontinuierliche und diskontinuierliche Einheiten.
Ordnung/Descartes/(s) ohne Bezug auf Äußeres): von innen nach außen.
Maß/Descartes/Foucault/(s): von außen nach innen (Teilung).
Ordnung/Foucault: die Ordnung wird ohne Bezug zu einer äußeren Einheit hergestellt. >Ordnung, >Einheit.

Ordnung/Descartes: "Ich erkenne nämlich die Ordnung zwischen A und B indem ich nichts anderes betrachte, als den beiderseitigen Endpunkt." Man kann die Ordnung der Dinge "nicht in ihren Wesenheiten im einzelnen" erkennen, sondern indem man die einfachste Wesenheit, und nach dieser die nächste, entdeckt.(1)
Der Vergleich dagegen verlangt mit Hilfe des Maßes zunächst eine Teilung, dann die Anwendung einer gemeinsamen Einheit. >Messen.
Ordnung: Vergleich und Maß bilden hier dieselbe Sache: Fortschreiten ohne Unterbrechung.
So entstehen Serien, deren erster Punkt eine Wesenheit ist, von der man unabhängig von jeder anderen eine Anschauung haben kann und wo die andere Punkt mit wachsenden Unterschieden erstellt werden.
Die Unterscheidung Identität und Unterschied löst Ähnlichkeit auf.
Der absolute Charakter, den man dem zuerkennt, was einfach ist, betrifft nicht das Sein der Dinge, sondern nur die Art auf die sie erkannt werden können.
Neu: Der Vergleich hat nur noch die Rolle, die Anordnung der Welt zu enthüllen.
Tradition: Das Spiel der Ähnlichkeit war einst unbegrenzt. Es war stets möglich, neue Ähnlichkeiten zu entdecken.
Neu: Jetzt wird eine endliche Aufzählung möglich werden.


1. Descartes, PHilosophische Werke I. Regeln zur Leitung des Geistes, Leipzig 1906 [Philosophische Bibliothek 26a] S. 81

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Foucault I
M. Foucault
Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften Frankfurt/M. 1994

Foucault II
Michel Foucault
Archäologie des Wissens Frankfurt/M. 1981

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