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Spezies, Arten: In der Biologie ist eine Art eine grundlegende Klassifizierungseinheit. Sie fasst Organismen zusammen, die sich miteinander kreuzen und fruchtbare Nachkommen erzeugen können, gemeinsame Merkmale aufweisen und eine bestimmte ökologische Nische besetzen. Siehe auch Nischen, Evolution, Gene, Natürliche Arten.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

St. Kauffman über Arten – Lexikon der Argumente

I 310
Arten/Evolution/Kauffman: Man schätzt, dass zwischen 99 und 99,9 % aller Arten, die jemals existiert haben, wieder ausgestorben sind.
>Aussterben
, >Evolution, >Überleben.
Heute: vermutlich zwischen 10 und 100 Millionen Arten.
Wahrscheinlich sind im Lauf der Zeit zwischen 10 und 100 Milliarden Arten entstanden und wieder verschwunden.
I 310/311
Fitnesslandschaft/Koevolution/Kauffman: Die Fitnesslandschaft verändert sich, wenn die Umwelt sich verändert. Räuber-Beute-Zyklen. Beide haben jeweils eine Fitnesslandschaft, aber die beiden Landschaften sind gekoppelt! Das ist Koevolution.
Koevolution/Kauffman: Koevolution ändert aber nicht nur die Organismen (Räuber/Beute) sondern auch ihre Wechselbeziehung. Damit ändert sich nicht nur die jeweilige Fitnesslandschaft, sondern auch die Elastizität ihrer Beziehungen.
>Fitnesslandschaft, >Fitness.
Damit unterliegt der Prozess der Koevolution selbst der Evolution.
>Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen.
Selektion/Kauffman: Selektion setzt auf der Ebene des Individuums an. Das Rätsel besteht darin, dass die emergente Ordnung der Gemeinschaften jene Selektion der Individuen widerspiegelt.
>Selektion, >Individuen.
I 312
Räuber-Beute-Zyklus/Kauffman: Hier gibt es entweder einen langfristigen Übergang in einen stationären Zustand (Parallelen) oder langzeitige verschobene Sinusschwankungen, dann "Grenzzyklus“.
I 315
Evolution/Gemeinschaften/Kauffman: Frage: wie bilden sich Lebensgemeinschaften? Wir wissen es nicht.
>Leben, >Leben/Kauffman.
Wenn man ein Gebiet einzäunt (Ökotop) ändert sich die Zusammensetzung der Arten immer. Nach Beseitigung des Zauns erhält man aber nicht wieder die ursprüngliche Zusammensetzung.
"Gemeinschaftsfitnesslandschaft“: nach der Änderung erklimmt die Gemeinschaft einen anderen Gipfel. Auf einem Gipfel kann eine Gemeinschaft keine neuen Arten mehr aufnehmen. Sättigungsgrenze.
I 320
Problem: Es ist nicht von vornherein sinnvoll, von einer Gemeinschaftsfitness zu reden! Der Erfolg einer Einwanderung ist nicht unmittelbar davon abhängig, ob damit die Fitness der Gemeinschaft erhöht wird!
>Nischen.
Nun verhalten sich die Simulationen aber so, als ob eine Gemeinschaftsfitness existierte. Im Modell (nicht in Wirklichkeit) sehen wir hier ein emergentes Phänomen.
Extinktionsereignisse/Aussterben/Kauffman: Aussterben von Arten erfolgt nach dem Muster von Lawinen bei Sandhaufen, viele kleine, wenige große Lawinen, unvorhersehbar, Potenzgesetz.
Pointe: Die Entscheidung darüber, wie die Wechselbeziehung zwischen den Arten sich gestaltet, wer Räuber ist und wer Beute, basiert auf einer Zufallsverteilung.
>Zufall.
I 320
Mitochondrien/Kauffman: Mitochondrien sind irgendwann in die Zellen eingedrungen und haben jenen komplizierten Wechselwirkungsmechanismus gestartet, der seit etwa einer Milliarde Jahren stabil ist. Höchst komplexes Problem.
>Komplexität.
Def Mutualismus: Mitochondrien halten durch die Geschwindigkeit ihrer Teilungen die stabile Population aufrecht, die Zelle genießt die energetischen Früchte dieser Mühen.
I 322
Rote-Königin-Effekt"/Kauffman: (Alice): "Du musst so schnell laufen, wie du kannst, um am selben Ort zu bleiben".
I 323
Koevolution/Nische/Kauffman: Die Güter und Dienstleistungen in einer Gemeinschaft (ökonomisches Netzwerk) existieren nur deshalb, weil sie als Zwischenerzeugnis oder als Endprodukt nützlich sind. Das sind die Nischen, die von anderen Gütern und Dienstleistungen geschaffen werden.
Nische/Kauffman: jede Art lebt in einer Nische, die von anderen Arten geschaffen wird. (>Nützlichkeit für andere).
>Nischen.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Kau II
Stuart Kauffman
At Home in the Universe: The Search for the Laws of Self-Organization and Complexity New York 1995

Kauffman I
St. Kauffman
Der Öltropfen im Wasser. Chaos, Komplexität, Selbstorganisation in Natur und Gesellschaft München 1998

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