Philosophie Lexikon der Argumente

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Referenz, Philosophie: Mit Referenz wird a) die Relation zwischen einem Ausdruck und einem oder mehreren Gegenständen also die Bezugnahme oder b) der Gegenstand (Bezugsgegenstand) selbst gemeint. Terminologische Verwirrung entsteht leicht dadurch, dass der Autor, auf den dieser Begriff letztlich zurückgeht - G. Frege - von Bedeutung sprach (im Sinn von „auf etwas deuten“). Man nennt Referenz daher manchmal auch Fregesche Bedeutung im Gegensatz zu Fregeschem Sinn, der das bezeichnet, was wir heute Bedeutung nennen. Siehe auch Bedeutung, Sinn, Intension, Extension.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

R. Millikan über Referenz – Lexikon der Argumente

I 106
Referenz/Millikan: der Satzsinn hängt von viel fundamentaleren Arten von Relationen ab als der Korrespondenz oder Referenz.
Bsp die Relation eines wahren Satzes zu dem, was in der Welt er abbildet, kann nicht als Referenz analysiert werden, genauso wie Bsp „Blut pumpen“ nicht analysiert werden kann als „Blut pumpen sollen“. ((s) Vgl. >Naturalistischer Fehlschluss
).
>Bildtheorie/Millikan, >Funktionalismus.
I 113
Referent/Millikan: ist ein komplexer Begriff.
1. Indexwörter: hier ist der Referent kontext-abhängig.
2. In einigen Kontexten ist der normale Referent durch einen anderen ersetzt: Bsp Anführungszeichen, intentionale Kontexte.
3. Protoreferent: >Terminologie/Millikan.
Def Referent/Millikan: wenn es etwas bestimmtes und real Existierendes gibt, auf das ein Ausdruck abbilden soll, dann ist dies der Referent.
Das muss aber kein Gegenstand sein.
I 199
Referenz/Abbildung/Identität/Millikan: „A ist B“ ist ein nicht-repräsentierender Satz. Das Element „A“ ist genauso auf seinen real value bezogen wie ein Element eines Bsp Bienentanzes auf seinen.
Pointe: von den values wird in keinem der beiden Fälle angenommen, dass sie identifiziert werden. D.h. wir haben es nicht mit Referenz sondern mit Protoreferenz zu tun:
Def Protoreferenz/Millikan: Bsp Protoreferenten von „A“ und „B“ in „A ist B“ sind die niedrigsten Typen von „A“ und „B“.
>Identität/Millikan, >Prädikation.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

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