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Montague-Semantik: Die Montague-Semantik ist eine Theorie der Semantik natürlicher Sprache, die von dem Logiker Richard Montague in den 1970er Jahren entwickelt wurde. Es handelt sich um eine formale Theorie, die die Bedeutung von Sätzen mit Hilfe der Logik modelliert. Für Montague ist die Bedeutung eines Satzes eine Funktion der Bedeutung seiner Teile. Die Bedeutung eines Wortes wird durch seinen Kontext bestimmt. Die Bedeutung eines Satzes kann durch einen logischen Ausdruck dargestellt werden. Siehe auch Semantik, Grammatik, Bedeutung, Kompositionalität.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

J. Hintikka über Montague-Semantik – Lexikon der Argumente

II 12
Montague/Hintikka: Montague ging es vor allem um einen Rahmen für die allgemeine Bedeutungsanalyse.
Mögliche Welt/Hintikka: Montague würde alle linguistisch (semantisch, analytisch) möglichen Welten brauchen. Aber es würde stärkere Argumente brauchen als die, die Montague zur Verfügung hatte, um diese so zu beschränken, dass diese weniger wären, als die logisch möglichen Welten.
>Mögliche Welten
, >Logische Möglichkeit, >Bedeutung/Montague.
Das macht seinen Gebrauch von Nicht-Standard-Semantik im späteren Werk noch rätselhafter.
II 97
Quantor/Quantoren/natürliche Sprache/HintikkaVsMontague: Montagues Theorie ist nicht angemessen wegen seiner Behandlung der Quantoren.
>Quantoren.
Terminologie: „PTQ“: Montague: „The proper Treatment of Quantification in Ordinary English“.
Montague: Thesen:
(i) Bedeutungen (meaning entities) sind Funktionen von möglichen Welten auf Extensionen.
(ii) Semantische Objekte ((s) Wörter) sind mit bedeutungsvollen Ausdrücken durch Regeln verbunden, die eins-zu-eins den syntaktischen Regeln entsprechen, durch die die Ausdrücke zusammengesetzt werden. D.h. die semantischen Regeln funktionieren von innen nach außen.
(iii) Quantoren: Bsp „ein Mädchen“, Bsp „jeder Mann“...
II 98
...verhalten sich semantisch wie singuläre Termini. D.h. Bsp „John ist glücklich“ und „Jeder Mann ist glücklich“ sind auf ein und derselben Stufe.
Hintikka: ad (i) liegt der Semantik möglicher Welten zugrunde. (Es ist eine Verallgemeinerung von Carnaps Ansatz.)
ad (ii) ist eine Form des Frege-Prinzips (Kompositionalitätsprinzip).
ad (iii) ist von Russell in der Principia Mathematica(1) vorweggenommen worden.
Individuenbereich/Mögliche Welten/Montague/Hintikka: These: Montague nimmt einen konstanten Individuenbereich an.
HintikkaVsMontague: Gerade das führt zu Problemen. Insbesondere in Glaubenskontexten.


1. Whitehead, A.N. and Russel, B. (1910). Principia Mathematica. Cambridge: Cambridge University Press.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989

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