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Zombies: Ein Zombie ist eine fiktive oder mythologische untote Kreatur, die oft als wiederbelebter Leichnam ohne Bewusstsein oder freien Willen dargestellt wird. In der Philosophie des Geistes dient das Gedankenexperiment einer Existenz von Zombies der Untersuchung der Möglichkeit, ob es Wesen ohne Bewusstsein geben könnte, die sich nicht durch ihr Verhalten von uns unterscheiden. Also letztlich, ob Bewusstsein für scheinbar rationales Verhalten notwendig ist. Siehe auch Bewusstsein, Verhalten.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

D. Chalmers über Zombies – Lexikon der Argumente

I 94
Zombies/Roboter/Chalmers: Zombies und Roboter sind logisch möglich. Es könnte einen Zwilling von mir geben, der molekülidentisch mit mir ist, aber ohne inneres Erleben.
>Roboter
, >Erleben, >Qualia, >Phänomene, vgl. >Künstliches Bewusstsein, >Künstliche Intelligenz, >Starke KI.
I 95
Zombie-Identität/Chalmers: Die Identität zwischen meinem Zombie-Zwilling und mir wird auf folgenden Ebenen bestehen
1. Funktional: Er wird die gleichen Informationen verarbeiten wie ich
2. Psychologisch: Er wird das gleiche Verhalten an den Tag legen.
Phänomenal: Phänomenal wird der Zombie nicht mit mir identisch sein: er wird nicht die gleichen inneren Erlebnisse haben (können).
I 96
Zombies/Chalmers: Es geht nicht darum, ob die Annahme ihrer Existenz plausibel ist, sondern darum, ob sie begrifflich inkohärent ist. Es gibt jedenfalls keine versteckten begrifflichen Widersprüche.
>Analytizität.
I 97
Vorstellbarkeit: Da ein solcher Zombie nicht begrifflich ausgeschlossen ist, folgt, dass mein bewusstes Erleben nicht logisch aus der funktionalen Verfassung meines Organismus folgt.
>Vorstellbarkeit/Chalmers.
Fazit: (phänomenales) Bewusstsein superveniert nicht logisch auf dem Physischen.
>Bewusstsein/Chalmers.
I 131
Zombies/Notwendigkeit a posteriori/VsChalmers: Man könnte einwenden, dass eine Zombiewelt bloß logisch, aber nicht metaphysisch möglich wäre. Außerdem wird zwischen Vorstellbarkeit und wahrer Möglichkeit unterschieden.
>Notwendigkeit a posteriori, >Metaphysische Möglichkeit.
Notwendig a posteriori/Kripke: Bsp dass Wasser H2O ist, diese Notwendigkeit ist nur a posteriori wissbar. Dann ist es logisch, aber nicht metaphysisch möglich, dass Wasser nicht H2O ist.
VsChalmers: Es sei unnatürlich, dasselbe für Zombies anzunehmen, und das wäre hinreichend, um den Materialismus zu retten.
ChalmersVsVs: Der Begriff der Notwendigkeit a posteriori kann die Last dieses Argument nicht tragen und ist nur ein Ablenkungsmanöver. ((s) Es wird übrigens nicht von Kripke selbst ins Spiel gebracht).
I 132
ChalmersVsVs: Das Argument gegen mich hätte nur Aussicht auf Erfolg, wenn wir primäre Intensionen (Bsp Wasser und H2O) gebraucht hätten, wir haben es aber mit sekundären Intensionen (Bsp Wasser und „Wässrigkeit“) zu tun. Daher könnten psychisch/physische Begriffe a posteriori andere Dinge herausgreifen als der a priori-Unterscheidung entsprechen würde.
I 180
Zombie/Verhalten/Erklärung /Chalmers: Da die Verhältnisse im Innern meines Zombie-Zwillings die exakte Spiegelung meines Inneren sind, wird jede Erklärung seines Verhaltens auch als eine Erklärung meines Verhaltens zählen. Dann folgt, dass die Erklärungen meiner Behauptungen über das Bewusstsein ebenso unabhängig sind von der Existenz von Bewusstsein wie die Erklärungen der Behauptungen des Zombies.
Mein Zombie-Zwilling kann sich diese Argumentation zu eigen machen und über mich als Zombie lamentieren. Er kann die ganze Situation spiegeln.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Cha I
D. Chalmers
The Conscious Mind Oxford New York 1996

Cha II
D. Chalmers
Constructing the World Oxford 2014

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