Gärdenfors I 31
Bereich/Langacker/Gärdenfors: (Langacker 1987)
(1) These: Bereiche sind notwendigerweise kognitive Entitäten: mentale Erfahrungen, repräsentationale Räume, Begriffe oder begriffliche Komplexe. (p. 147).
Def Bereich/Langacker: Ein Kontext für die Charakterisierung einer semantischen Einheit.
Gärdenfors: Das passt dazu, dass man einen Bereich als Hintergrund im Sinne der Gestaltpsychologie ansieht.
Def abstrakter Bereich/Langacker: Bsp „Knöchel“ präsupponiert Finger, dieser Begriff präsupponiert wiederum Hand, Arm, Körper, letztlich Raum. Dieser letzte Begriff kann nicht relativ zu weiteren, grundlegenderen Begriffen definiert werden.
Def Basisbereich/Langacker: Bsp Raum: kann nicht durch tieferliegende Begriffe definiert werden. (Langacker 1987, pp. 147-148)
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Abstrakter Bereich/Langacker: ist dann ein nichtbasaler Bereich, d.h. ein Begriff oder begrifflicher Komplex, der als Bereich für die Definition eines höherrangigen Begriffs gebraucht wird (Langacker 1987, p. 150).
1. GärdenforsVsLangacker: das ist zu umfassend: es fehlt ein Kriterium dafür, was kein Bereich ist.
Lösung/Gärdenfors: wir brauchen eine Unterscheidung von Bedeutungsrelationen die auf Ähnlichkeitsurteilen basieren und anderen Typen von Relationen.
2. Bereich/GärdenforsVsLangacker: sollte auf Dimensionalität (Qualitätsdimensionen, Begriffsdimensionen, Bsp hell/dunkel, groß/klein) definiert werden.
3. GärdenforsVsLangacker: Gärdenfors These: viele Aspekte der von Bedeutung gründen auf der Relation Ganzes/Teil statt auf Bereichen.
Def Lokationaler Bereich/Langacker: Bsp Farbe kann im Farbraum lokalisiert werden
Der Konfigurationaler Bereich/Langacker: Bsp Kreis: kann als Konfiguration von Punkten im Bereich des zweidimensionalen Raums angesehen werden. (Langacker 1987, p. 149).
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Kriterien/Langacker: was einen Bereich konfigurational werden lässt ist unsere Fähigkeit, eine Anzahl getrennter Werte als Teils einer einzelnen Gestalt aufzufassen. (1987, p. 153)
ClausnerVsLangacker/CroftVsLangacker: das kann genauso gut als lokational angesehen werden (Clausner and Croft 1999
(2), sec. 2.2.): Raum unterstützt lokational gesehen „hier“ und konfigurational gesehen „Kreis“, Tonhöhe unterstützt lokational gesehen „Mittleres C“ und konfigurational gesehen „Mollakkord“.
Gärdenfors: (pro Clausner and Croft): sie haben recht, wenn sie die Unterscheidung konfigurational/lokational auf Begriffe statt auf Bereiche anwenden. Ich gehe weiter:
Bereiche höherer Stufe/Gärdenfors: wenn wir diese annehmen, können wir Begriffe in einem Bereich als konfigurational, in einem anderen Bereich jedoch als lokational beschrieben annehmen.
Lösung/Gärdenfors: eine Hierarchie von Bereichen.
>
Bereiche/Gärdenfors, >
Conceptual Space/Gärdenfors.
1. R. W. Langacker (1987). Foundations of cognitive grammar (Vol I). Stanford, CA: Stanford Universtity Press.
2. Clausner, T. C. / Croft, W. (1999). Domains and image schemas. Cognitive Linguistics, 10, 1-31.