Thiel I 27
Mathematik/Kant/Thiel: Kant war kein Fachmathematiker. Ansatz zu einer neuartigen Philosophie der Mathematik: Lehre vom "Schema": Verfahren, einem Begriff sein Bild zu verschaffen. Regelcharakter dieses Verfahrens, die "Einbildungskraft" verweist auf den Operativismus, "Synthetische Funktion" auf den Konstruktivismus.
Thiel I 28
Kant bezeichnet in der Kritik der reinen Vernunft die "Konstruktion der Begriffe" als "intuitiven Vernunftgebrauch" und diesen später als einen "mathematischen".
Thiel I 38
Mathematik/Kant/Thiel: Kant stellt die Frage, ob die Philosophie (insbesondere die Metaphysik) durch Aneignung der math. Methode zu ähnlich sicheren Aussagen gelangen könnte. Seine Antwort: eindeutig nein.
Kant: Metaphysik ist Vernunfterkenntnis aus Begriffen.
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Metaphysik/Kant, >
Wissen/Kant.
Mathematik ist Vernunfterkenntnis aus der Konstruktion von Begriffen.
Kant: zweifellos wird unser Wissen durch mathematische Erkenntnis erweitert, sie ist nicht leer, nicht bloß analytisch, sie muss "synthetisch" sein.
Reine Anschauung: umfasst das an den empirischen Anschauungen, was nicht Empfindung ist, sondern die Form der Verknüpfung zu Wahrnehmung und somit Ordnungsform des uns überhaupt "Gegebenen".
Thiel I 39
Es kann keine empirischen Anschauungen geben, die nicht den notwendigen Formen der Sinnlichkeit eingefügt worden ist.
Bsp (Körner) Wir können uns zwar graue und nicht graue Elefanten vorstellen, aber nicht räumliche und nicht räumliche. Dann haben Räumlichkeit und Zeitlichkeit "Realität" oder objektive Gültigkeit.
Kant: Die Wirklichkeit gehorcht den gleichen Gesetzen wie der Gegenstand der Mathematik. "Alle Anschauungen sind extensive Größen". Folglich auch die Gegenstände der Mathematik.
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Raum, >
Raum/Kant.
Thiel I 47
Mathematik/Kant/Thiel: wir sind heute in Bezug auf das Anwendungsproblem nicht wesentlich weiter als Kant, obwohl dessen System seine Grenzen hat erkennen lassen.