Lexikon der Argumente

Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
[englisch]


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Newen I 35
Regelfolgen/Wittgenstein/Newen/Schrenk: ist eine Kompetenz. - Ohne Begründung oder Überlegung. Regel: wird nicht festgesetzt, sondern ist etwas, an das wir uns gebunden fühlen. - VsWittgenstein: Problem: Unbestimmtheit der Verwendungsweisen. >Regeln.
((s) Für die philosophische Diskussion über Wittgensteins Theorie des Regelfolgens siehe >Kripkes Wittgenstein.)
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Stegmüller IV 120
Regelfolgen/Wittgenstein: Behauptbarkeitsbedingungen für privates Regelfolgen sind unmöglich, da eine Gemeinschaft nicht vorhanden ist. >Behauptbarkeitsbedingungen, >Gemeinschaft.
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Hintikka I 243
Regel/Philosophische Untersuchungen/Wittgenstein: Regelfolgen ist nichts weiter als Handeln in Übereinstimmung mit einer Regel.
Diese Ansicht lehnt Wittgenstein zunächst entschieden ab: im Blauen Buch verwirft er die Anschauung, das Lehren der Sprache sei ein bloßer Drill.
Beim logisch durchdachten Sprachgebrauch gilt, "dass die Regel in das Verstehen, Gehorchen etc. einbezogen ist, wenn das Symbol für die Regel Teil der Berechnung bildet."
Vs: Problem: Damit gibt sich Wittgenstein auf die Dauer nicht zufrieden, weil es zum Regress führt. Woher wissen wir denn, dass wir den Zeichen richtig folgen? Was heißt es, dem Zeichenausdruck einer Regel zu folgen?
I 244
Später, Philosophische Untersuchungen §§ 143-242: Einer Regel folgen ist analog dem: einen Befehl befolgen. >Befehle.
Man wird dazu abgerichtet und man reagiert auf ihn in bestimmter Weise.
Problem: Wie, wenn nun der eine so, der andere anders auf Befehl und Abrichtung reagiert? Wer hat dann Recht? Die gemeinsame menschliche Handlungsweise ist das Bezugsystem (d.h. nicht Handlungsweise, die der ganzen Menschheit gemeinsam wäre, im Gegenteil, seine Schriften enthalten viele Hinweise, dass Wittgenstein in Bezug auf Sprache und Kultur Relativist ist.)
Mit dieser letzten Bemerkung gibt Wittgenstein eine andere Antwort als im Blauen Buch oder den Philosophischen Bemerkungen.
Regel/Regelfolgen/spät/Wittgenstein/Hintikka: neu: Besteht der Verdacht, dass jemand der Regel nicht wirklich folgt, sondern nur ((s) zufällig) in Übereinstimmung mit ihr handelt, will Wittgenstein später nicht die Frage aufwerfen, ob dem Betreffenden eine bestimmte Zeichenformulierung vorschwebt, oder welche Rolle eine bestimmte Kodifizierung der Regel spielt. Darauf will er mit der späten Formulierung hinaus: "Gott, wenn er in unsere Seelen geblickt hätte, hätte dort nicht sehen können, von wem wir sprachen."
I 245
Ob ich vielleicht aus Angst statt entsprechend der Regel handle (mit gleichem Resultat) stelle ich nicht fest, indem ich in meine Seele blicke, sondern: indem ich frage: "Ist er überhaupt dazu abgerichtet worden, Befehlen Folge zu leisten? Letztlich kann sich die Antwort nur aus dem gemeinschaftlichen Rahmen der Verhaltensweisen ergeben, die dem anderen und mir gemeinsam sind.
Sprachspiel/Wittgenstein/Hintikka: diesen umfassenderen Horizont nennt Wittgenstein nun Sprachspiel. Nur vor diesem Hintergrund lassen sich Fragen des Regelfolgens sinnvoll stellen.
Die Aufgabe der tatsächlich gespielten Sprachspiele lässt sich nicht durch Regeln erfüllen, insoweit es bei diesen auf ihren sprachlichen oder symbolischen Ausdruck ankommt.
I 257
Das Regelfolgen lässt sich nur in Bezug auf Sprachspiele begreifen. >Sprachspiele.
Bestimmte psychologische Wörter bringen keine Bewusstseinsvorgänge zum Ausdruck: z.B. "verstehen", in dem Ausdruck "eine Regel verstehen". >Bewusstsein.
I 267
Das Regelfolgen basiert nicht auf Kriterien.
I 311
Regelfolgen/Wittgenstein: Philosophische Untersuchungen § 202: "Der Regel folgen" ist eine Praxis. Und der Regel zu folgen glauben ist nicht der Regel folgen."
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II 111
Regelfolgen/Wittgenstein: "Regeln befolgen" ist ein mehrdeutiger Ausdruck. 100 Striche auf der Tafel sind im Gesichtsraum 101 Strichen ganz gleich.
II 121
Regelfolgen/Regel/Spiel/Wittgenstein: wenn man die Regeln für ein Spiel festsetzt, dann folgt man ihnen beim Spielen nicht wirklich. Schach spielt man nicht mit ständiger Bezugnahme auf die Regeln.
Man kann aber nicht sagen, entweder sei man bloß ein Papagei oder man schlage die Regeln nach. Die Sache ist viel komplizierter. Weshalb nennt man primitive Spiele ohne Regeln Spiele?
II 265
Reihe/Folgen/Wittgenstein: Wissen, wie die Fortsetzung geht, ist niemals nur das Sehen einer Formel - zusätzlich braucht man die Erfahrung, dass er die Reihe fortsetzt.
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VI 161
Regelfolgen/Wittgenstein/Schulte: ist eine Praxis, daher kann man einer Regel "nicht privat folgen". sonst wäre "der Regel zu folgen glauben" dasselbe wie tatsächlich der Regel zu folgen.
VI 194
Regelfolgen/privat/Wittgenstein/Schulte: es ist nicht sinnvoll zu sagen, ein Mensch sei ein einziges Mal einer Regel gefolgt. Sie müsste schon Bestandteil einer institutionalisierten Praxis sein.
Aber es ist schon so, dass einige Autoren, z.B. Descartes eine ähnliche Position vertreten haben (>Privatsprache/Wittgenstein).

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