Lexikon der Argumente

Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
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Stalnaker I 242
Def Typ-A-Materialismus/Chalmers/Stalnaker: (Chalmers 1996(1), 165-6) These: Bewusstsein, so weit es existiert, superveniert logisch auf dem Physischen, aus funktionalistischen oder eliminativistischen Gründen.
Def Typ-B-Materialismus: These: Bewusstsein superveniert nicht logisch auf dem Physischen, also gibt es keine a priori-Implikation vom Physischen auf das Phänomenale, dennoch wird der Materialismus behauptet.
>Supervenienz.

1. Chalmers, D. (1996). The Conscious Mind. Oxford: Oxford University Press.

- - -
Chalmers I XIII
Materialismus/Chalmers: Um das Bewusstsein zu erfassen, müssen wir über die Ressourcen hinausgehen, die es bereitstellt.
Chalmers I 41
Def Materialismus/Physikalismus/Chalmers: Die These, dass alle positiven Tatsachen über die Welt global logisch supervenieren auf physikalischen Tatsachen.
>Supervenienz/Chalmers.
I 42
Der Materialismus ist wahr wenn alle positiven Tatsachen über die Welt von den physikalischen Tatsachen beinhaltet (entailed) sind. (Siehe auch Chalmers I 364). Das heißt, wenn für jede logisch mögliche Welt W, die physikalisch von unserer Welt ununterscheidbar ist, alle positiven Tatsachen, die wahr von unserer Welt sind, auch wahr von Welt W sind.
Das entspricht Jacksons Physikalismus:
Def Physikalismus/Jackson: (Jackson 1994)(1): Kriterium: Jedes minimal physikalische Duplikat unserer aktualen Welt ist simpliciter ein Duplikat unserer Welt (Siehe auch Chalmers I 364).
>F. Jackson, >Mögliche Welten.
I 123
Materialismus/ChalmersVsMateialismus: Wenn meine Annahmen über bewusstes Erleben (phänomenales Bewusstsein) richtig sind, muss der Materialismus falsch sein:
1. Es gibt bewusste Erlebnisse in unserer Welt
2. Es gibt eine logisch mögliche Welt, die physikalisch identisch mit unserer aktualen Welt ist, in der die positiven Tatsachen über Bewusstsein in unserer Welt nicht gelten.
3. Daher sind Tatsachen über Bewusstsein zusätzliche Tatsachen, jenseits der physikalischen Tatsachen.
4. Daher ist der Materialismus falsch.
>Bewusstsein/Chalmers.
I 124
Die gleiche Schlussfolgerung kann aus der logischen Möglichkeit von Welten mit vertauschten bewussten Erlebnissen gezogen werden.
>Vertausche Spektren.
Wenn Gott also die Welt erschuf hatte er, nachdem er die physikalischen Fakten sicherstellte, noch mehr zu tun, wie Kripke sagt: Er musste bewirken, dass die Tatsachen über das Bewusstsein bestehen.
>S. A. Kripke.
Das Fehlschlagen dieser Art von Materialismus führt zu einer Art Dualismus.
>Dualismus, >Eigenschaftsdualismus.
I 139
MaterialismusVsChalmers: Der Materialismus könnte argumentieren, dass die Unvorstellbarkeit gewisser Welten (s.o.) nur auf unsere kognitiven Beschränkungen zurückzuführen sei. Dann wäre die entsprechende Welt nicht einmal logisch möglich! (Das wäre eine mögliche Interpretation von McGinn 1989 (2).)
Vorstellbarkeit.
Analogie: Man könnte vermuten, dass die Entscheidung Bsp über die Kontinuumshypothese oder ihre Negation jenseits unserer kognitiven Fähigkeiten liegt.
ChalmersVsVs: Diese Analogie greift nicht im Fall unseres Verständnisses von Modalitäten (Spielarten von Notwendigkeit und Möglichkeit).
>Modalitäten, >Möglichkeit, >Notwendigkeit.
Bsp Es ist auch nicht so, dass eine smartere Version der >Farbenforscherin Mary besser wüsste, wie es ist, eine Farbe zu sehen.
I 144
Materialismus/Chalmers: Der Materialismus müsste schlichtweg leugnen, dass Mary überhaupt irgendwelche Entdeckungen macht. Das ist die Strategie von Lewis (1990)(3) und Nemirow (1990)(4): Mary erwirbt nur eine zusätzliche Fähigkeit (zum Wiedererkennen), kein Wissen.
ChalmersVsNemirow/ChalmersVsLewis: Bei dieser Strategie gibt es zwar keine internen Probleme, sie ist aber unglaubwürdig.
I 145
Mary lernt sehr wohl neue Tatsachen über die Natur der Erfahrung. Sie hat den Raum epistemischer Möglichkeiten verringert.
Allwissenheit/Chalmers: Für ein allwissendes Wesen gibt es keine solche Verengung der Möglichkeiten.
Loar (1990)(5) leitet aus diesem neuen Wissen von Mary Konditionale ab: „Wenn das Sehen roter Dinge so ist, und das Sehen blauer Dinge so, dann ist das Sehen violetter Dinge wahrscheinlich so.“
DennettVsJackson: (Dennett 1991)(6) Mary lernt überhaupt nichts. Man könnte sie nicht hinters Licht führen, z.B. indem Experimentatoren einen blauen Apfel statt eines roten hochhalten. Sie hat schon das Nötige aus den Reaktionen Anderer in ihrer Umwelt gelernt.
ChalmersVsDennett: Das zeigt aber nicht, dass sie das entscheidende (phänomenale) Wissen hatte.
>Wissen wie, >Phänomene, >Qualia.

1. F. Jackson, Finding the mind in the natural world. In: R. Casati, B. Smith and G. White, eds. Philosophy and the Cognitive Sciences, Vienna: Holder-Pichler-Tempsky
2. C. McGinn, Can we solve the mind-body problem? Mind 98, 1989: pp.349-66
3. D. Lewis, What experience teaches. In: W. Lycan (Ed) Mind and Cognition. Oxford 1990
4. L. Nemirow, Physicalism and the cognitive role of acquaintance. In: W. Lycan (Ed) Mind and Cognition. Oxford 1990
5. B. Loar, Phenomenal states. Philosophical Perspectives 4, 1990: pp. 81-108
6. D. Dennett, Consciousness Explained, Boston, 1991

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