Lexikon der Argumente

Philosophische Themen und wissenschaftliche Debatten
 
[englisch]


Inhaltliche Beanstandungen

Tabelle
Begriffe
Versus
Lager
Thesen I
Thesen II

Begriff/Autor  

Was ist falsch?
Seitenangabe
Übrige Metadaten
Übersetzung
Excerpt, Inhalt
Sonstiges

Richtig: Jahr / Ort / Seite
/ /

Richtigstellung
(max 500 Zeichen)

Einsender*
oder User-ID

Ihre E-Mail Adresse*

Captcha Code-Check*
Captcha Code
 
Bitte Captcha Code hier eingeben

 
Code schlecht lesbar? Dann anderen Text erzeugen.

Beanstandungen werden
nicht veröffentlicht.

 


 
I 33
Supervenienz/Chalmers: im allgemeinen eine Relation zwischen zwei Mengen von Eigenschaften:
B-Eigenschaften: Eigenschaften höherer Stufe
A-Eigenschaften: Eigenschaften niedrigerer Stufe (für uns physikalische Eigenschaften). Die spezifische Natur dieser Eigenschaften ist für uns nicht relevant.
>Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen.
Grundlegendes Muster:
Def Supervenienz/Chalmers: B-Eigenschaften supervenieren auf A-Eigenschaften, wenn nicht zwei mögliche Situationen im Hinblick auf ihre A-Eigenschaften identisch sind und gleichzeitig in ihren B-Eigenschaften differieren.
Bsp Biologische Eigenschaften supervenieren auf physikalischen insoweit, als je zwei mögliche physikalisch identische Situationen auch biologisch identisch sind.
Lokale/globale Supervenienz/Chalmers: Lokale und globale Supervenienz unterscheiden wir, je nachdem die betrachteten Situationen sich auf Individuen oder mögliche Welten beziehen.
Lokale Supervenienz/Chalmers: B supervenieren lokal auf A, wenn die A-Eigenschaften eines Individuums die B-Eigenschaften dieses Individuums festlegen.
I 34
Bsp Form superveniert auf physikalischen Eigenschaften.
Def Globale Supervenienz/Chalmers: Globale Supervenienz ist gegeben wenn A-Tatsachen über die Welt B-Tatsachen über die Welt determinieren. Das heißt, es gibt keine zwei möglichen Welten, die im Hinblick auf A identisch sind, die nicht auch im Hinblick auf B identisch sind. Bsp biologische Eigenschaften supervenieren global auf physikalischen Eigenschaften.
Def Lokale Supervenienz impliziert globale, aber nicht umgekehrt. Bsp Zwei physikalische Organismen können in gewissen biologischen Charakteristika differieren, ein Individuum kann fitter als das andere sein, ausgelöst durch Umweltbedingungen.
>Extrinsische Eigenschaften, >Nische.
Chalmers: Bsp Man könnte sich vorstellen, zwei physikalisch identische Organismen gehörten verschiedenen Spezies an, wenn sie verschiedene evolutionäre Geschichten gehabt hätten.
Bewusstsein: Hier wird es eher um lokale Supervenienz gehen.
I 35
Logische Supervenienz/Chalmers: Logische Supervenienz ist begrifflich und stärker als natürliche Supervenienz.
Natürliche Supervenienz/Chalmers: Dieser Begriff dient der Unterscheidung von logischer Supervenienz.
I 38
Es wäre eine Situation denkbar, in der Gesetze, die automatisch B-Tatsachen herbeiführen, dies einmal nicht tun. (Kripke 1972)(1).
I 39
Logische Supervenienz/Chalmers: Problem: Es könnte eine mögliche Welt geben, die identisch mit unserer aktualen Welt ist, aber nicht zusätzlichen nicht-physikalischen Elementen wie Engeln und Geistern. Diese könnten physikalisch identisch mit uns sein, aber biologisch von uns verschieden.
Das hat einige Autoren (Haugeland 1982(2), Petrie 1987(3)) dazu gebracht zu sagen, dass logische Möglichkeit und logische Notwendigkeit zu starke Begriffe für unsere Supervenienz-Relationen sind.
Lösung/Chalmers: Wir müssen uns explizit auf unsere aktuale Welt oder spezifizierte mögliche Welten beziehen.
I 40
Weitere Probleme haben mit negativen Existenzaussagen zu tun darüber, was in in unserer Welt nicht gibt, ober in anderen mögliche Welten nicht gibt. Solche Probleme können niemals durch lokale Tatsachen oder lokale Eigenschaften bestimmt werden.
Supervenienz sollte immer durch Bezug auf positive Tatsachen und Eigenschaften bestimmt werden.
I 84
Namen/Supervenienz/Erklärung/Chalmers: Bsp Nach Kaplan (1989)(4) greift der Name „Rolf Harris“ einfach seinen Referenten direkt heraus.
Heißt das, das die Eigenschaft Rolf Harris zu sein, nicht logisch auf physikalischen Tatsachen superveniert?
>Namen, >Referenz, >Identifikation, >Lebendiger Name/vivid name/Kaplan.
Sekundäre Intension des Namens: Was aus einem bestimmten Ei und Sperma in allen möglichen Welten resultierte. Diese superveniert logisch auf Tatsachen.
Primäre Intension des Namens: Das, was aus dem Sprachgebrauch resultiert, derer, die mit Rolf Harris Umgang haben oder hatten oder von ihm gehört haben. Die primäre Intension kann fehlen, was ein Problem für die Supervenienz darstellt.
>Propositionen/Chalmers, >Terminologie/Chalmers.
I 87
Logische Supervenienz/Chalmers: Außer bewusstem Erleben, Indexikalität und negativen Existenzsätzen superveniert alles logisch auf physikalischen Tatsachen, auch die physikalischen Gesetze.
>Indexikalität, >Erleben, >Nichtexistenz, >Existenzsätze.
I 88
Supervenienz/Horgan/Blackburn/Chalmers: Frage: (Blackburn 1985)(5), Horgan (1993)(6): Wie erklären wir die Supervenienzrelation selber?
Primäre Intension/Chalmers: Für logische Supervenienz auf primären Intensionen müssen wir einfach eine Begriffsanalyse vorlegen zusammen mit der Feststellung, dass die Referenz über mögliche Welten erhalten bleibt (starr ist). Dabei ist das Supervenienz-Konditional eine a priori begriffliche Wahrheit.
I 89
Sekundäre Intension: Hier kann die logische Supervenienz erklärt werden, indem man sagt, dass die primäre Intension des Begriffs einen Referent der aktualen Welt herausgreift, der unverändert auf andere physikalisch identische Welten projiziert wird (durch starrmachende Operationen). Solche Tatsachen sind kontingent. (Siehe Horgan und Timmons 1992b(7).
Natürliche Supervenienz/Chalmers: ist - anders als die logische – ihrerseits kontingent. Das ist ontologisch kostspielig, daher können wir froh sein, dass logische Supervenienz die Regel ist.
I 124
Supervenienz/Bewusstsein/Chalmers: Wir haben gesehen, das bewusstes Erleben nicht logisch auf den physikalischen Tatsachen superveniert, aber nicht, das es überhaupt nicht superveniert!

1. S. A. Kripke, Naming and Necessity, Reprint: Cambridge 1980
2. J. Haugeland, Weak supervenience. American Philosophical Quarterly 19, 1982: pp. 93-103
3. B. Petrie, Global supervenience and reduction. Philosophical and Phenomenological Research 48, 1987: pp. 119-30
4. D. Kaplan, Demonstratives. In: J. Almog, J. Perry and H. Wettstein (Eds) Themes from Kaplan. New York 1989
5. S. Blackburn, Supervenience revisited. In: I. Hacking (ed) Exercises in Analysis: Essay by Students of Casimir Lewy. Cambridge 1985
6. T. Horgan, From supervenience to superdupervenience: Meeting the demands of a material world. Mind 102, 1993: pp. 555-86
7. T. Horgan and M. Timmons, Troubles for new ware moral sentiments; The "open question argument" revived. Philosophical Papers 1992.

Hinweis: Liebe User, bitte unterscheiden Sie zwischen Korrektur und neuem Beitrag. Wenn alles falsch sein soll, sogar die Seitenzahl und der Autor, handelt es sich vielleicht einfach um eine andere Meinung.
Die Beanstandung wird dem Einsender des ursprünglichen Beitrags zur Stellungsnahme zugeschickt, bevor die Änderung übernommen wird.