@misc{Lexikon der Argumente, title = {Quotation from: Lexikon der Argumente – Begriffe - Ed. Martin Schulz, 29 Mar 2024}, author = {Hintikka,Jaakko}, subject = {Existenzielle Generalisierung}, note = {II 42 Existenzielle Generalisierung/EG/HintikkaVsParsons, Terence: Parsons Kriterium der existenziellen Generalisierung ist falsch, denn sie kann fehlschlagen aus Gründen, die nichts mit Nichtexistenz zu tun haben. >Nichtexistenz. Bsp (1) Königin Victoria wusste, dass Lewis Carroll Lewis Carroll ist. Daraus kann man nicht schließen, selbst obwohl Caroll existierte, und dies von der Königin gewusst wurde, dass (2) (Ex)Königin Victoria wusste, dass Lewis Carroll x ist. Und daher: (3) Jemand ist so, dass Königin Victoria wusste, dass er Lewis Carroll ist. (2) und (3) sagen dasselbe wie: (4) Königin Victoria wusste, wer Lewis Carroll ist. Das ist aber nicht von (1) impliziert (impliziert = Eng. entailed). Existenzielle Generalisierung/EG/Hintikka: Die Äquivalenz von (2)-(3) mit (4) ist aber ganz unabhängig davon, ob die Quantoren nur über existente oder auch über nichtexistente Objekte gehen. Der Grund für das Fehlschlagen der existenziellen Generalisierung ist nicht ein Fehlschlagen der Eindeutigkeit. Eindeutigkeit schlägt allerdings fehl, denn in verschiedenen Situationen, die mit dem Wissen der Königin kompatibel sind, kann der Name Lewis Carroll auf verschiedene Personen angewendet werden. Daher kann nicht nur ein einzelnes, bestimmtes Objekt als Wert von „x“ fungieren. Daher findet die existenzielle Generalisierung keine Anwendung in (1) und dennoch kann sie so verstanden werden, dass sie den Äußerer auf die Existenz von Lewis Carroll verpflichtet. Daher schlägt Parsons Kriterium fehl. II 54 Existenzielle Generalisierung/EG/Hintikka: Die existenzielle Generalisierung berechtigt uns, von einem Satz S(b) mit einem singulären Term „b“ zur Existenzaussage (Ex) S(x) überzugehen. Dies schlägt fehl in intensionalen (epistemischen) Kontexten. Übergang von „any“ zu „some“. (>Existentielle Generalisierung) Bsp epistemischer Kontext: (10) (Prämisse) George IV wusste, dass (w = w) (11) (versuchsweise Konklusion) (Ex) George IV wusste dass (w = x) II 55 Problem: Der Übergang von (10) zu (11) schlägt fehl, weil (11) die Stärke von (12) hat (12) George IV wusste, wer w ist. Existenzielle Generalisierung/EG/Fehlschlagen/Lösung/Frege/Hintikka: Frege nahm an, dass wir es in intensionalen (opaken) Kontexten mit Ideen von Referenten zu tun haben. >Prädikation, >Identität/Frege, >Identität/Hintikka, >Opazität. HintikkaVsFrege: Problem: Dann würde (11) auf jeden Fall aus (10) folgen ((s) Und das ist gerade nicht gewünscht). Denn man müsste annehmen, dass es auf jeden Fall irgendeinen Sinn gibt, unter dem George IV sich ein Individuum w vorstellt. Problem: „w“ greift in verschiedenen Welten verschiedene Individuen heraus. II 56 Semantik möglicher Welten/Lösung/Hintikka: Bsp Aangenommen, (13) George weiß, dass S(w) zu (14) (Ex) George weiß, dass S(x) wobei S(w) keine Ausdrücke enthält, die opake Kontexte schaffen. Dann brauchen wir eine zusätzliche Bedingung. (15) (Ex) in allen relevanten Welten (w = x) Das ist aber kein wohlgeformter Ausdruck in unserer Notation. Wir müssen sagen, was die relevanten Welten sind. Def relevante Welt/Hintikka: Relevante Welten sind alle die, die kompatibel sind mit dem Wissen von George. Damit ist (15) gleichbedeutend mit: (16) (Ex) George weiß, dass (w = x). Dies ist die zusätzliche Prämisse. D.h. George weiß, wer w ist. (Wissen-dass, Wissen-wer, Wissen-was). >Wissen, >Wissen wie.}, note = { Hintikka I Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996 Hintikka II Jaakko Hintikka Merrill B. Hintikka The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989 }, file = {http://philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details.php?id=507470} url = {http://philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details.php?id=507470} }