@misc{Lexikon der Argumente, title = {Quotation from: Lexikon der Argumente – Begriffe - Ed. Martin Schulz, 29 Mar 2024}, author = {Millikan,Ruth}, subject = {Tatsachen}, note = {I 104 Tatsachen/Real value/Satz/Millikan: der real value eines Satzes ist die Tatsache in der Welt. Falscher Satz/Korrespondenz/Millikan: hier hat der singuläre Term eine indirekte, „Huckepack“-Relation zu seinem Referenten. Pointe: dies ist aber nicht die Relation eines „so-sein-Sollens“. Korrespondenz: findet nur in wahren Sätzen statt. Normale Relation/Bsp Einhorn/Millikan: (im falschen Satz, >Nichtexistenz) das „Korrespondieren-sollen“ ist keine Korrespondenz, sondern das Haben des Sinns! Sein Referieren ist sein Haben einer bestimmten Art von Bedeutung oder Sinn. I 222 Negative Tatsache/Millikan: wir müssten zeigen können, dass eine negative Tatsche immer noch etwas anderes ist, als die Nichtexistenz einer positiven Tatsache. Und das können wir nicht. Wir haben uns bloß im Kreis bewegt. Nicht-existente Tatsache/Millikan: kann kein Gegenstand eines Icons sein und kein Gegenstand einer Repräsentation. Negative Tatsache/Millikan: müsste also etwas anderes sein als eine nicht-existente Tatsache. Pointe: aber wenn wir das zeigen können, brauchen wir gar nicht mehr anzunehmen, dass „nicht-p“ sagt “dass-p existiert nicht“. Negativer Satz/Abbildung/Tatsache/Negation/Millikan: was ich dann behaupten muss ist, dass negative Sätze reale bzw. existierende Weltzustände (Tatsachen) abbilden. Es ist wohlbekannt, wie man so etwas anstellt: Negation/Verneinung/Lösung: man sagt einfach, dass die Negation nur auf das logische Prädikat des Satzes angewendet wird ((s) innere Negation). Dabei wird der Sinn des Prädikats geändert, so dass das Prädikat auf das Gegenteil zutrifft (abbildet) als es normalerweise tut. I 223 Das kann dann auch auf komplexere Sätze mit externer Negation ausgedehnt werden: Bsp „Kein A ist φ“ wird zu „Jedes A ist nicht-φ“. >Äußere Negation. MilllikanVs: die Schwierigkeiten mit diesem Ansatz sind ebenfalls wohlbekannt: 1. Problem: wie soll man die Funktion von „nicht“ interpretieren in ganz einfachen Sätzen der Form „x ist nicht“ Bsp „Pegasus ist nicht (Pause)“ Hier kann „nicht“ als über Prädikate operierend interpretiert werden! Sätze der Form „x ist nicht“ sind natürlich äquivalent zu Sätzen der Form „x existiert nicht“. Problem: wir haben aber gesagt, dass „existiert“ keine Repräsentation ist. Also kann „nicht“ nicht interpretiert werden als immer auf einem Prädikat eines repräsentierenden Satzes operierend. Bsp „Cicero ist nicht Brutus“ kann nicht auf einem logischen Prädikat des Satzes operieren, denn einfache Identitätssätze haben kein logisches Prädikat. Also muss „nicht“ noch andere Funktionen haben. Problem: in welchen Relationen stehen dann diese verschiedenen Funktionen zueinander? Denn wir sollten davon ausgehen, dass „nicht“ nicht verschiedene Bedeutungen in verschiedenen Kontexten hat. I 226 Negative Tatsachen/Imperativ/Indikativ/nicht/Negation/Millikan: Bsp „tu nicht A“ hat die Eigenfunktion, denselben Zustand hervorzubringen, wie der, der den indikativischen Satz „H tat nicht A“ wahr machen würde. Wahrmacher: also geht es darum, einen Zustand hervorzubringen, der einen Satz wahr macht. Millikan: es geht also nicht darum, nichtexistente Dinge hervorzubringen, sondern existente Dinge hervorzubringen. Bsp „John ging nicht ins Büro“. Hier geht es nicht darum, dass man am Ende keine Meinung darüber hat, ob John ins Büro ging. Negativer Glaube/Millikan: wenn es ihn in diesem Zusammenhang gibt, muss er eine positive Funktion haben. Gegenteil: John hat etwas getan hat, was konträr dazu war, ins Büro zu gehen. Alternative/Negation/Millikan: es gibt einen strukturierten Raum von Alternativen, in dem John notwendigerweise handelt. Alternativen/Komplexität/: je weniger komplex man sie beschreibt desto geringer wird ihre Anzahl. Negative Tatsache/Negation/nicht/Millikan: These: wenn etwas nicht der Fall ist heißt das, dass etwas anderes der Fall ist. Bsp einem negativen Befehl zu gehorchen, muss etwas sein, das auch eine positive Handlung verursacht haben könnte. Aber positive Tatsachen verursachen positive Zustände. Also muss, dass etwas nicht der Fall ist, I 227 immer dem entsprechen, dass etwas anderes der Fall ist. Sonst könnten wir nicht erklären, wie negative Absichten ausgeführt werden können. Glauben/Überzeugung/real value: hier verhält es sich parallel: Intentionen verursachen ihre real values. Umgekehrt verursachen real values von Überzeugungen Überzeugungen, Bsp weil Johns Jacke braun ist, glaubte ich, dass Johns Jacke braun ist. negativer Glaube: entsprechend: real value der Überzeugung, dass Johns Jacke nicht rot ist, muss die Überzeugung sein, dass sie nicht rot ist, oder - spezieller – braun. Aber ich versichere mich nicht dessen, indem ich die Jacke nicht sehe, sondern indem ich sehe, dass die Jacke eine andere Farbe hat. Gegenteil/Millikan: nur Eigenschaften und Relationen haben Gegenteile aber diese sind nicht absolut. Es muss eine gemeinsame Grundlage geben. I 257 Negativer Satz/Millikan: bildet eine positive Tatsache (Weltzustand) ab, nicht die Abwesenheit einer Tatsache.}, note = { Millikan I R. G. Millikan Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987 Millikan II Ruth Millikan "Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 }, file = {http://philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details.php?id=550776} url = {http://philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details.php?id=550776} }