@misc{Lexikon der Argumente, title = {Quotation from: Lexikon der Argumente – Begriffe - Ed. Martin Schulz, 29 Mar 2024}, author = {Bigelow,John}, subject = {Humesche Welt}, note = {I 243 Humesche Welt/slippery slope-Argument/Jackson/Bigelow/Pargetter: (Jackson 1977a)(1) pro Humesche Welt: "schlüpfriger Abhang"). Bsp Eine Welt in der Gesetze 1. Stufe nicht nur nicht notwendig sind, sondern auch Ausnahmen haben. >Gesetze, >Naturgesetze, >Kausalität, >Determinismus. Bsp Angenommen, es sei reiner Zufall, ob ein F ein G ist, oder nicht. Jedes Nicht-G wäre ein kontingentes Ding, das nicht existiert haben müsste. Wenn es existiert, wirkt es sich nicht auf irgendein F aus. Dann gibt es eine Welt, in der es auch Zufall ist, ob ein F ein G ist, aber in der es ein F weniger gibt, das ein Nicht-G ist. >Mögliche Welten, >Zufall. Aus dieser Welt können wir die Existenz einer weiteren Welt schließen, die noch ein F weniger hat, das ein Nicht-G ist, usw. Am Ende beweist das, dass es eine Welt gibt, in der jedes F eine Chance von 0,5 hat, ein G zu sein, und dennoch alle Fs Gs sind! Das stimmt völlig mit einer Theorie der Wahrscheinlichkeits-Theorie überein. Daraus schließen wir, dass es gut möglich ist, dass es für jede mögliche Welt eine Humesche Welt gibt. Humesche Welt/Bigelow/Pargetter: Ein Humesche Welt ist einfach zu definieren, wenn wir es mit Gesetzen in Form einfacher Sätze (die Regularitäten beschreiben) zu tun haben. >Regularität. Schwieriger ist es bei komplexeren Formen. Zugänglichkeit/Bigelow/Pargetter: Die Humesche Welt verpflichtet uns zu einer Zugänglichkeitsrelation, die nicht auf Eigenschaften 1. Stufe und Relationen superveniert. >Zugänglichkeit, >Supervenienz. I 245 Kontrafaktisches Konditional: Kontrafaktische Konditionale, die die in der aktualen Welt für Gesetze gelten, schlagen in der Humeschen Welt fehl. >Kontrafaktisches Konditional. Daher würde die Humesche Welt in ihrer Zugänglichkeit von der aktualen Welt differieren, ohne in ihren Eigenschaften 1. Stufe zu differieren. >Wirkliche Welt. Zugänglichkeit/Bigelow/Pargetter: Dennoch gibt es starke Gründe, an eine Supervenienz der Zugänglichkeitsrelation auf den Inhalten der Welt zu glauben. Das lässt uns annehmen, dass die Inhalte 1. Stufe nicht alle Inhalte der Welt ausschöpfen. >Modale Eigenschaften. Kombinatoriale Theorien: Kombinatoriale Theorien Müssen daher Universalien höherer Stufe annehmen und daher auch die Eigenschaftstheorie der Welteigenschaften. >Universalien. I 279 Kausale Welt/Bigelow/Pargetter: Eine kausale Welt sei eine Welt, in der einige Dinge einige andere verursachen. Wie viele solcher Welten mag es geben? Manche Autoren: Alle Welten sind kausale Welten. Und zwar aus Überlegungen zur Individualität: Individuum/manche Autoren/Bigelow/Pargetter: Nach einigen Theorien sind Individuen nur „Bündel von Eigenschaften“. >Individuen. Frage: Was hält sie zusammen? These: Eigenschaften werden kausal zusammengehalten. Kausale Welt/manche Autoren/Bigelow/Pargetter: Manche Autoren sagen, jede Welt sei kausal, weil keine mögliche Welt zeitlos ist. >Zeit, >Zeitloses, >Unmögliche Welt. Zeit/Bigelow/Pargetter: Wir glauben an die kausale Theorie des Zeitpfeils und an die Asymmetrie von Vergangenheit und Zukunft, aber nicht an eine kausale Theorie der Zeit selbst. >Zeitpfeil, >Vergangenheit, >Gegenwart, >Zukunft. Daher glauben wir auch nicht, dass alle Welten kausal sind. Wir glauben, dass es Humesche Welten und Heimson-Welten gibt. Was wir jetzt brauchen, ist eine Humesche Welt. Vgl. >Heimson-Beispiel. Humesche Welt/Bigelow/Pargetter: Es spielt keine Rolle, ob sie zugänglich ist oder nicht. Nur ihre Existenz zählt. Wir müssen ihre logische Möglichkeit zeigen. (D.h. die Möglichkeit einer Welt die wie unsere ist, in Bezug auf Regularitäten 1. Stufe, aber ohne Ursachen und ohne Gesetze). I 280 Modalität: Der Unterschied zwischen der aktualen Welt und einer Humeschen Welt kann nicht bloß modal sein. Die modalen Unterschiede müssen auf Unterschieden des Inhalts der Welten beruhen. Sie können nicht identisch sein in Bezug auf ihren Inhalt und sich dennoch modal unterscheiden. Es muss etwas geben, das in kausalen Welt präsent ist, und abwesend in nichtkausalen. >Inhalt. Def Humesche Welt/Bigelow/Pargetter: Eine Humesche Welt kann daher nicht durch die Abwesenheit von Kausalität definiert werden. Wir definieren sie als eine Welt, die auf der 1. Stufe von Eigenschaften und Relationen mit unserer übereinstimmt. Aber beide Welten unterscheiden sich in Bezug auf Relationen zwischen Eigenschaften und Relationen von Relationen. >Eigenschaften, >Relationen. Sie unterscheiden sich in Bezug auf Universalien höherer Stufe. Einige von diesen werden nämlich nicht auf solchen 1.Stufe supervenieren. Def Verursachung/Bigelow/Pargetter: Verursachung ist eine Relation 2. Stufe zwischen Ereignissen.(Relation zwischen Eigenschaften). Sie superveniert nicht auf intrinsischen Eigenschaften 1. Stufe von Ereignissen. >Ereignisse. Die Relationen 2. Stufe gelten kontingenterweise, wenn wir Humesche Welten zulassen. >Kontingenz. D.h. Wirkung und Ursache könnten auch vorkommen, mit denselben Eigenschaften 1. Stufe, wenn sie nicht in den relevanten Relationen 2. Stufe stehen. Diese sind extern. >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen Ereignisse: können dieselben Eigenschaften 1. Stufe haben und sich dennoch in Eigenschaften 2. Stufe unterscheiden. Deshalb kann die Humesche Welt der aktualen gleichen. I 281 Wenn sie dagegen in derselben Welt vorkommen, werden sie sich auf beiden Stufen gleichen. (Weil wir sie als Universalien behandeln). Grad/Stufe/Ordnung/Terminologie/Bigelow/Pargetter: daher impliziert eine Übereinstimmung auf der 1. Stufe eine Übereinstimmung 2. Grades (sic) für alle Ereignispaare in derselben Welt. >Grad/Graduelles. Für die Unterscheidung Grad/Stufe vgl. >Größen/Bigelow. Grad/Eigenschaften: (s.o. I 53) Eigenschaften 2. Grades: das Gemeinsame von Eigenschaften. Bsp Grün umfasst alle Schattierungen von Grün). Verursachung: Aber wegen ihres lokalen Charakters (s.o.) kann es sein, dass die Ereignispaare sich kausal unterscheiden! D.h. dass Verursachung eine Relation 2. Stufe ist, die nicht superveniert, weder auf Eigenschaften 1. Stufe noch 2. Grades und Relationen. Pointe: Verursachung verbindet nicht nur Universalien, sondern Strukturen, die beides involvieren, Universalien höherer Stufe und Einzeldinge. Kausalrelation/Bigelow/Pargetter: Die Kausalrelation muss daher selbst höherer Stufe sein. Frage: Welche Eigenschaften und Relationen konstituieren sie? Dazu betrachten wir einen weiteren Unterschied zwischen der Humeschen Welt und der aktualen Welt. Def Berkeley-Welt/Bigelow/Pargetter: Eine Berkeley-Welt sei eine, in der Verursachung ein Willensakt (Gottes) ist. Bsp Berkeley dachte, dass die fernen Planeten unmöglich eine Kraft auf die Sonne ausübe konnten. So war es Gott, der bewirkte, dass die Sonne ein kleines Stücke von ihrem Platz weggerückt wurde. Hume: entfernte den Willensakt aus der Berkeley-Welt und so wurde seine Welt zur Welt ohne Verursachung. Humesche Welt/Bigelow/Pargetter: Eine Humesche Welt ist zuerst und vor allem eine Welt ohne Kräfte. >Kräfte. 1. Jackson, F. (1977a) A causal theory of counterfactuals. Australasian Journal of Philosphy 55, pp.3-21}, note = {Bigelow, John I John Bigelow, Robert Pargetter Science and Necessity Cambridge University Press 1990 }, file = {http://philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details.php?id=863959} url = {http://philosophie-wissenschaft-kontroversen.de/details.php?id=863959} }