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Terminologien: Hier werden Besonderheiten des Sprachgebrauchs der einzelnen Autoren erklärt.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Lyons über Terminologien – Lexikon der Argumente

I 66
Schreibweise/Lyons: /1/: Elemente der Ausdrucksebene
[t]: phonetische Transkription (Lautschrift)
I 75
Def Paradigmatisch/Linguistik/Lyons: In paradigmatischer Relation stehen zwei linguistische Einheiten zu den Einheiten, die in demselben Kontext vorkommen können.
>Kontext/Lyons.
Def Syntagmatisch/Linguistik/Lyons: In syntagmatischer Relation stehen zwei linguistische Einheiten zu denen, die gleichzeitig mit ihnen in demselben Kontext vorkommen. ((s) Wörter anderer grammatischer Funktion Bsp Adjektiv, Nomen, Verb stehen in syntagmatischer Relation zueinander).
Syntagma: Einheit aus mehreren Wörtern Bsp Prädikat = Verb + Nomen, Bsp Subjekt = Artikel + Nomen.
I 76
Syntagmatisch/paradigmatisch: Verschiedene Relationen können syntagmatisch oder paradigmatisch sein, je nachdem ob „mögliches Vorkommen“ auf sinnvolle Kontexte beschränkt ist, oder auf bestimmte Äußerungssituationen beschränkt ist.
I 84
Def Funktionslast/Linguistik/Lyons: Bsp viele Wörter können durch die Opposition von /p/ und /b/ unterschieden werden. Daher hat der Kontrast zwischen diesen beiden Elementen große Funktionslast.
Wenn nur wenige Wörter durch eine Opposition unterschieden werden Bsp wreath und wreathe ist die Funktionslast gering.
Stellung: je nach Stellung im Wort kann die Funktionslast eines bestimmten gegebenen Kontrastes unterschiedlich sein. Bsp zwei Elemente könnte oft am Anfang, aber nur selten am Ende eines Worts kontrastieren.
I 85
Wichtigkeit: eines Kontrast: hängt auch davon ab, ob die Wörter selbst in demselben Kontext vorkommen und kontrastieren können oder nicht.
Funktionslast = 0: Bsp wenn A und B zwei Wortklassen mit komplementärer Distribution sind und jedes Element der Klasse A sich in seiner Realisation von einem Element von B nur darin unterscheidet, dass es /a/ hat, wo das entsprechende Wort der Klasse B /b/ hat, dann ist die Funktionslast des Kontrasts zwischen /a/ und /b/ = 0.
Funktionslast: muss also für Wörter berechnet werden, die dieselbe oder sich überschneidende Distribution haben. Außerdem muss nicht nur die Grammatik (Distribution) berücksichtigt werden, sondern auch die Menge der tatsächlich gemachten Äußerungen.
Wichtigkeit: eines Kontrasts: hängt auch von der absoluten Häufigkeit des Vorkommens ab. Das zeigt, wie schwierig es ist, die Funktionslast genau zu messen.
I 86
Sie soll aber sowohl in synchronischer wie in diachronischer Beschreibung eine Wichtigkeit für uns haben.
I 92
Prinzip der geringsten Anstrengung/Information/Linguistik/Lyons: = Tendenz, die Leistungsfähigkeit des System zu maximieren, so dass die syntagmatische Länge von Wörtern und Äußerungen dem theoretischen Ideal nahekommt. (>Verkürzung der Ketten).
Dagegen: 2. Prinzip:
Prinzip: der Wunsch, verstanden zu werden, wirkt der verkürzenden Tendenz entgegen.
I 93
„Homöostatisches Gleichgewicht“: soll zwischen diesen beiden Prinzipien herrschen. (Zipfsches Gesetz).
I 142
Def Generativ/Linguistik/Grammatik/Lyons: jede linguistische Beschreibung, die tatsächliche Äußerungen als Elemente einer größeren Klasse potentieller Äußerungen beschreiben kann, wird als generativ bezeichnet.
I 235
Def Endozentrisch/Grammatik/Lyons: eine Konstruktion ist endozentrisch, wenn ihre Verteilung (Distribution, Vorkommen in möglichen Kontexten) mit derjenigen einer oder mehrerer ihrer Konstituenten identisch ist, sonst exozentrisch.
Def Exozentrisch: ist eine Konstruktion, wenn ihre Verteilung (Distribution, Vorkommen in möglichen Kontexten) eine andere ist als die ihrer Konstituenten.
Endozentrisch: Bsp „poor John“ hat dieselbe Verteilung wie seine Konstituente John. ((s) wenn eben jener John gemeint ist! Vs(s): darum geht es nicht, sondern einfach darum, dass John grammatisch an derselben Stelle steht wie poor John („poor“ ist irrelevant)).
Zu jedem Satz, in dem John vorkommt, kann ein Satz gefunden werden, in dem poor John in gleicher Position ist.
Exozentrisch: Bsp „in Vancouver“: hat nicht dieselbe Verteilung wie seine Konstituenten „in“ und „Vancouver“.
Distribution: ist gleich im Fall von Bsp Lohn und poor John.
Distribution: ist verschieden im Fall von Bsp „in Vancouver“ und „Vancouver“. Die Distribution von „in Vancouver“ entspricht ungefähr der von „there“. Das entspricht dem traditionellen Ausdruck der Funktion.
I 236
Einschachtelung/Grammatik/Linguistik/Lyons: (betrifft endozentrische Konstruktionen.
a) Koordinierende endozentrische Konstruktion: Bsp Brot und Käse, Bsp Kaffee oder Tee.
b) Subordinierende endozentrische Konstruktion: (die Konstituenten haben immer noch die gleiche Distribution) Bsp armer Hans, Bsp ungemein gescheit, Bsp das Mädchen einen Stock höher, Bsp der Mann im Bus.
Def Trägerelement/Träger/head/subordinierende Konstruktion/Terminologie/Lyons: ist die Konstituenten, deren Distribution die gleiche ist wie die der gesamten Konstruktion (also endozentrisch).
I 237
Def Bestimmungselement/modifier/subordinierende Konstruktion/Lyons: ist die Konstituente, deren Distribution nicht identisch ist mit der der ganzen Konstruktion Bsp (s) „armer“ in „armer Hans“
Einschachtelung/Lyons: das Bestimmungselement (modifier) kann in subordinierenden Konstruktionen wiederholt eingeschachtelt sein Bsp der Mann auf dem Dach des Busses:
Träger: Mann
Bestimmungselement: auf dem Dach des Busses (exozentrischer Adverbialausdruck mit Präposition auf und Nominalausdruck das Dach des Busses)
Dach des Busses: endozentrisch,
Träger: das Dach
Bestimmungselement: „des Busses“
Endozentrisch/exozentrisch/Lyons: geht auf Bloomfield zurück.
I 270
Def clause/Terminologie/Linguistik/Lyons: Teilsatz
Def phrase/Terminologie/Linguistik/Lyons: Wortkomplex.
I 75
Def Kontrast/Linguistik/Lyons: zwei Ausdruckselemente stehen in Kontrast, wenn die Substitution des einen durch das andere im selben Kontext, ein anderes Wort oder einen anderen Satz erzeugt.
Def Freie Variation/Linguistik/Lyons: In freier Variation stehen zwei Ausdruckselemente, wenn die Substitution des einen durch das andere im selben Kontext nicht ein anderes Wort oder einen anderen Satz erzeugt.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995

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