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Adaption: In der Evolutionstheorie bezeichnet Anpassung den Prozess, durch den eine Population von Organismen Eigenschaften entwickelt, die ihr Überleben und ihre Fortpflanzung in einer bestimmten Umgebung verbessern. Diese Merkmale werden vererbt und an nachfolgende Generationen weitergegeben und tragen zur Fitness des Organismus in seiner ökologischen Nische bei.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Terrence W. Deacon über Adaption – Lexikon der Argumente

I 330
Adaption/Gehirn/Sprache/Deacon: wenn es darum geht, ob das Gehirn sich für gewisse Anforderungen der Sprachverarbeitung und des Spracherwerbs adaptiert, ist folgendes entscheidend: abgesehen davon, dass ein Substantiv ein Substantiv bleibt und ein Zeitenwechsel ein Zeitenwechsel, unabhängig von den beteiligten Wörtern, muss es zwischen den Individuen noch mehr Gleichbleibendes geben, bestimmte Funktionen, die immer unter allen Bedingungen auf dieselbe Weise verarbeitet werden in verschiedenen Gehirnen. Es muss gewisse invariante sensomotorische oder mnemonische Merkmale geben, die adaptiert werden könnten.
>Spracherwerb
, >Invarianz, >Kovarianz, >Sprachverarbeitung.
I 331
Solche Merkmale liegen bei Alarmrufen von Tieren vor, wenn z.B. Bodenfeinde und Luftfeinde unterschieden werden.
I 331/332
Symbole/symbolisches Lernen/Adaption/Deacon: Es ist gerade die komplexe Struktur, die Symbole untereinander bilden, die es unmöglich machen, dass sie genetisch assimiliert werden.
>Symbole/Deacon.
Die meisten grammatischen Operationen haben keine direkte Verbindung zu Dingen in der Welt. Daher gibt es auch kaum angeborene Referenz in der menschlichen Sprache. Auch wechseln die grammatischen Besonderheiten von Sprache zu Sprache, sodass es wenig Konstanz für eventuelle Adaption gibt.
Tiefenstruktur: vielleicht ist sie es, die für Adaption offen ist? Für die Adaption einer Funktion muss nicht ein bestimmter Ort im Gehirn für diese Funktion konstant bleiben. Neuere Theorien sprechen eher von „Sprachprogrammen“ und „Datenstrukturen“.
>Tiefenstruktur, >Grammatik, >Symbolisches Lernen.
I 333
Die Weise, wie diese Strukturen im Gehirn verteilt sind, sollte invariant bleiben, wenn sie in einem Evolutionsprozess assimiliert werden sollte.
>Sprachentstehung.
Sprachverarbeitung: interessanterweise sind es nicht die logischen Operationen, sondern die Analyse der physische Signale, die bestimmten Hirnregionen zugeordnet werden. Das hat erhebliche Konsequenzen. Gerade die grammatischen Strukturen sind, es die am wenigsten Chancen hatten, im Gehirn einen festen Ort ihrer Verarbeitung zu etablieren!
>Gehirn/Deacon.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Dea I
T. W. Deacon
The Symbolic Species: The Co-evolution of language and the Brain New York 1998

Dea II
Terrence W. Deacon
Incomplete Nature: How Mind Emerged from Matter New York 2013

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