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Speziesismus: Speziesismus ist die Überzeugung, dass eine Spezies (in der Regel der Mensch) anderen überlegen ist, was eine unterschiedliche Behandlung oder Ausbeutung von Tieren aufgrund ihrer Art rechtfertigt. Er wird kritisiert, weil er die Interessen und Rechte nicht-menschlicher Wesen ignoriert. Siehe auch Rassismus, Tiere, Tiersprache, Menschen, Arten, Gleichheit, Ungleichheiten.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Peter Singer über Speziesismus – Lexikon der Argumente

I 66
Speziesismus/Artenismus/speciecism/P. Singer: Bei der Frage, ob die Zugehörigkeit zu einer Art den Ausschlag gibt dafür, welche Lebewesen wir z. B. essen dürfen und welche nicht, geraten wir leicht in eine „slippery slope“, d.h.
I 67
eine gezogene Grenze kann immer weiter verschoben werden.
Tiere/P. Singer: Ich will daher den Status von Tieren anheben, statt den Status von Menschen abzusenken.
Lösung/P. Singer: Um einer slippery slope zu entgehen, können wir sagen, dass alle wissenden (sentient) Tiere, seien sie selbst-bewusst oder nicht, Grundrechte haben.
>Rechte
, >Tiere, >Bewusstsein, >Wissen.
I 68
Spezies/P. Singer: Wenn wir geistig stark benachteiligte Menschen allein aufgrund der Tatsache, dass sie Menschen sind, anders als Tiere behandeln, bedeutet, dass wir Individuen nicht aufgrund der Qualitäten, die sie aktual haben behandeln, sondern aufgrund der Eigenschaften, die für ihre Spezies normal sind.
Es ist interessant, dass dieses Argument benutzt wird, um zu begründen, dass wir Angehörigen unserer eigenen Art besser behandeln als Angehörige anderer Arten ((s) d.h. Tiere), aber nicht, wenn es um Rassenzugehörigkeit oder Geschlecht geht.
>Arten, >Gruppen, >Rassismus.
Durchschnitt/Intelligenz/P. Singer: Wir haben gesehen, dass, was auch immer den Durchschnitt von Gruppen ausmacht, es immer Individuen aus einer durchschnittlich schlechteren Gruppe gibt, die besser abschneiden als Individuen aus einer durchschnittlich besseren Gruppe. Daher können wir nicht begründen, dass eine Begrenzungslinie in einem Fall in Bezug auf die Zugehörigkeit zu einer Art (Spezies) gezogen werden soll und in einem anderen Fall in Bezug auf die Zugehörigkeit zum Geschlecht oder einer Rasse.
Wir können nicht zulassen, dass Wesen einmal als Individuen und in einem anderen Fall als Zugehörige zu einer Gruppe behandelt werden.
>Individuen, >Person.
Mensch/P. Singer: Das führt zu der Frage, als was wir uns selbst wesentlich sehen: als Angehörige der Spezies Mensch oder als Individuen betrachten, die selbstbewusst sind oder auch nur wissende Individuen?
>Selbstbewusstsein.
I 69
Manche von uns haben stärkere Gefühle für ihre Katze als für ihre Nachbarn. Es wäre absurd, Menschen vorzuschreiben, sie sollten nicht so empfinden, wie sie es tun. Ethik erfordert es auch nicht, dass wir persönliche Beziehungen eliminieren, aber sie erfordert, dass wir, wenn wir handeln, die moralischen Ansprüche derer, die von unseren Handlungen berührt werden, mit einem gewissen Grad an Unabhängigkeit von unseren Gefühlen für sie behandeln.
>Ethik, >Moral, >Handlungen.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

SingerP I
Peter Singer
Practical Ethics (Third Edition) Cambridge 2011

SingerP II
P. Singer
The Most Good You Can Do: How Effective Altruism is Changing Ideas About Living Ethically. New Haven 2015

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