Philosophie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Sinn, Philosophie: Sinn ist eine Eigenschaft von Aussagen, die die Feststellung des Wahrheitswerts (wahr oder falsch) grundsätzlich ermöglicht, wenn auch nicht garantiert. Auch falsche Aussagen haben Sinn, sonst könnte ihre Falschheit nicht festgestellt werden. Sinnlos ist demnach, was nicht negiert werden kann. Aussagen über die Zukunft erlauben eine Einschätzung von Wahrscheinlichkeiten, wenn sie sinnvoll sind ohne einen Wahrheitswert zu haben. Wünsche und Befehle sind sinnvoll und verstehbar, wenn sie in negierbare Aussagesätze umformuliert werden können. Siehe auch Verstehen, Negation, Wahrheitswerte, Verifikation, Bestimmtheit, Unbestimmtheit, Wahrscheinlichkeit.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Johann Gustav Droysen über Sinn – Lexikon der Argumente

Gadamer I 221
Sinn/Geschichte/Droysen/Gadamer: [mittel des Begriffs] hebt sich (...) der Ausdruck die geschichtliche Realität in die Sphäre des Sinnhaften, und damit wird auch in Droysens methodologischer Selbstbesinnung die Hermeneutik über die Historik Herr: »Das Einzelne wird
verstanden in dem Ganzen, und das Ganze aus dem Einzelnen« (§ 10)(1). >Verstehen/Droysen.
Gadamer: Das ist die alte rhetorisch-hermeneutische Grundregel, die nun ins Innere gewendet
wird:
Schleiermacher: »Der Verstehende, weil er ein Ich, eine Totalität in sich ist, wie der, den er zu verstehen hat, ergänzt sich dessen Totalität aus der einzelnen Äußerung und die einzelne Äußerung aus dessen Totalität. « Das ist die Formel Schleiermachers. In ihrer Anwendung liegt, dass Droysen ihre Voraussetzung teilt, das heißt, die Geschichte, die er als Taten der Freiheit sieht, ist ihm gleichwohl zutiefst verständlich und sinnhaft wie ein Text.
Droysen: Die Vollendung des Verständnisses der Geschichte ist, wie das Verstehen eines Textes, „geistige Gegenwart“.
DroysenVsRanke/Gadamer: So sehen wir Droysen wohl schärfer als Ranke bestimmen, was Forschen und Verstehen an Vermittlungen in sich schließt, aber auch er vermag am Ende die Aufgabe der Historie nur in ästhetisch-hermeneutischen
Gadamer I 222
Kategorien zu denken. Was die Historik anstrebt, ist auch nach Droysen, aus den Bruchstücken der Überlieferung den großen Text der Geschichte zu rekonstruieren.

1. J.G. Droysen, Grundriss der Historik, 1868


_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Droys I
J. G. Droysen
Grundriss der Historik Paderborn 2011

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

Send Link
> Gegenargumente gegen Droysen
> Gegenargumente zu Sinn ...

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z