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Autonomie: Autonomie bezieht sich auf die Fähigkeit von Einzelpersonen, Organisationen oder Körperschaften, sich selbst zu verwalten, unabhängige Entscheidungen zu treffen und auf der Grundlage ihrer eigenen Prinzipien oder Regeln ohne externe Kontrolle oder Einflussnahme zu handeln. Siehe auch Individuen, Organisationen, Institutionen, Nationen, Politik._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Émile Durkheim über Autonomie – Lexikon der Argumente
Habermas IV 129 Autonomie/Person/Durkheim/Habermas: Die Gabe der freien Entscheidung ist hinreichend, die Persönlichkeit des Individuums zu begründen. (1) Allerdings erschöpft sich diese Autonomie nicht in der Fähigkeit, willkürlich zu entscheiden. Sie besteht nicht in der Freiheit, „zwischen zwei Alternativen zu wählen“, eher in einem „reflektierten Selbstverhältnis“. >Individuen, >Person. Habermas IV 130 Die fortschreitende Autonomie schafft eine neue Form von Solidarität, die nicht mehr durch einen vorgängigen Wertekonsens gesichert ist, sondern kraft individueller Anstrengungen kooperativ erzielt werden muss. An die Stelle einer sozialen Integration durch Glauben tritt eine durch Kooperation. >Kooperation. Durkheim revidiert in der zweiten Auflage seine ursprüngliche Auffassung, diese Solidarität sei eine Wirkung gesellschaftlicher Arbeitsteilung. Er sieht sich stattdessen gezwungen, eine Berufsgruppenmoral zu postulieren. Habermas IV 131 HabermasVsDurkheim: indem er etwas Übergeordnetes als Bindungskraft postuliert, entgeht er nicht den Fallstricken des geschichtsphilosophischen Denkens. Einerseits nimmt er die deskriptive Einstellung eines Sozialwissenschaftlers ein, andererseits macht er sich das Konzept einer universalistischen Moral (…) in normativer Einstellung zu eigen und erklär lapidar zur Pflicht, „uns eine neue Moral zu bilden.“ (2) HabermasVsDurkheim: er ist sich nicht im Klaren darüber, welchen methodischen Bedingungen die deskriptive Erfassung eines als Rationalisierungsvorgang begriffenen Entwicklungsprozesses genügen muss. 1. E. Durkheim, De la division du travail social, German: Über die Teilung der sozialen Arbeit, Frankfurt, 1977, S. 444 2. Ebenda S. 450._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Durkheim I E. Durkheim Die Regeln der soziologischen Methode Frankfurt/M. 1984 Ha I J. Habermas Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988 Ha III Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981 Ha IV Jürgen Habermas Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981 |