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Klimawandel: Der Klimawandel bezieht sich auf langfristige Veränderungen von Temperatur, Niederschlag und anderen atmosphärischen Bedingungen auf der Erde. - Im Gegensatz dazu bezieht sich das Wetter auf kurzfristige, alltägliche Veränderungen dieser Elemente, die oft unvorhersehbar sind und sich schnell ändern können.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

P. Singer über Klimawandel – Lexikon der Argumente

I 217
Klimawandel/Ethik/P. Singer: was wir heute weit entfernten Fremden in anderen Gemeinschaften antun ist wesentlich ernster als das, was wir ihnen hätten antun können, wenn wir die Gewohnheit gehabt hätten, ihnen eine Gruppe Kämpfer ins Dorf zu schicken.
I 218
Wir können den Klimawandel nur mit weltweiten Maßnahmen bekämpfen. Wie müsste die Ethik aussehen, auf deren Grundlage wir die Maßnahmen koordinieren?
Natürliche Ressourcen/Locke/P. Singer: Aus Lockes Sicht können sie ausgebeutet werden, solange genug und in gleicher Qualität für alle da ist.
P. Singer: wir haben nun aber entdeckt, dass die Aufnahmefähigkeit der Atmosphäre für Klimagase begrenzt ist.
I 220
Gleichverteilung: Wie kann sie aussehen?
Prinzipien/Nozick/P. Singer: Nozick macht eine sinnvolle Unterscheidung zwischen „historischen“ und „Zeitscheiben“-Prinzipien.(1):
Def historisches Prinzip/Nozick: Um zu verstehen, ob eine gegebene Verteilung von Gütern gerecht oder ungerecht ist, müssen wir fragen, wie die Verteilung zustande kam. Wir müssen ihre Geschichte kennen. Sind die Parteien aufgrund ursprünglich gerechtfertigten Erwerbs zum Besitz berechtigt?
Def Zweischeiben-Prinzipien/Nozick: betrachten nur die gegenwärtigen Gegebenheiten und fragen nicht nach dem Zustandekommen.
>Verantwortung/Singer
.
I 224
Gleiche Lastenteilung/Umweltverschmutzung/Singer, P: Auf einer Konferenz der UN in 2009 plädierte der Präsident von Ruanda, Paul Kagame, für eine gleiche Pro-Kopf-Lastenverteilung bei der Beseitigung von Umweltschäden, da alle Menschen im gleichen Maße von der Atmosphäre Gebrauch machen. Alles andere sei kontraproduktiv. Sri Lanka machte einen ähnlichen Vorschlag.
Singer: Das ist die Anwendung eines Zeitscheiben-Prinzips: Rwanda und Sri Lanka – wie auch andere entwickelnde Länder - fahren gut damit, denn sie verbrauchen weniger. Für sie ist es besser, auf das Recht auf Entschädigung gegenüber den Industrieländern zu verzichten.
I 231
Klimawandel/Verantwortung/Individuum/Singer, P.: Was kann ich als Individuum tun? Wenn ich selbst mein Verhalten ändere, kann ich den Ausstoß an Klimagasen erstaunlich weit reduzieren. Das macht aber keinen messbaren Unterschied im globalen Maßstab aus. Wenn es aber alle machen würden, wäre der Effekt durchaus messbar. Dann liegt es nahe, dass es falsch ist, wenn ich persönlich mich nicht daran halte.
I 232
Frage: Wie wäre es, wenn ich mein Verhalten an dem anderer Individuen orientiere und mich schlecht verhalte, solange nicht zu viele andere sich ebenfalls schlecht verhalten?
Konsequentialismus: In dieser Frage unterscheiden sich Konsequentialisten und Nicht-Konsequentialisten.
>Konsequentialismus.
Regel-Utilitarismus: würde sagen: die beste Regel für das Individuum ist es, keinen Verstoß zu begehen bzw. keine Schädigung der Allgemeinheit in Kauf zunehmen, auch wenn sie sich nicht sofort messbar auswirkt.
Utilitarismus/David Lyons(2): These: Regel-Utilitarismus fällt in solchen Fällen mit dem Handlungs-Utilitarismus zusammen. Beide begrüßen und verwerfen die gleichen Lösungen.
>Utilitarismus.
R. M. Hare: Hare behauptet das gleiche in Bezug auf Kants Appell an die Idee eines universellen Rechts und argumentiert, dass dieses Prinzip um Utilitarismus führt.(3)
(>Kategorischer Imperativ.
I 233
Brad Hooker(4): Hooker argumentiert für eine Version des Regel-Utilitarismus, die verhindert, dass Regeln zu kompliziert werden. Er meint, dass wir falsch handeln, wenn wir gegen eine Regel verstoßen, die Teil einer Menge von Regeln ist, die, wenn sie von einer überwältigenden Mehrheit der Bevölkerung internalisiert wurde, die besten Konsequenzen zeitigen würde. Wenn die Regeln nun zu komplex würden, würden Menschen es schwer finden, sie zu internalisieren. Die Kosten für die Erziehung der Menschen würden zu hoch.
Verantwortung/Parfit, Ethik/Glover,
>Emissionsrechte, >Emissionsminderung,
>Emissionsziele, >Emissionen,
>Emissionsrechtehandel, >Klimawandel,
>Klimaschäden, >Energiepolitik,
>Klimadaten, >Klimageschichte, >Klimagerechtigkeit,
>Klimaperioden, >Klimaschutz,
>Klimaziele, >Klimafolgenforschung, >CO2-Preis, >CO2-Preis-Koordinierung, >CO2-Preis-Strategien, >CO2-Steuer, >CO2-Steuer-Strategien.


1. R. Nozick, Anarchy, State and Utopia, New York, 1974
2. D. Lyons, Forms and Limits of Utilitarianism, Oxford, 1965.
3. R. M. Hare,"Could Kant have been a Utilitarian?" Utilitas 5 (1993), pp. 1-16.
4. B. Hooker, Ideal Code, Real World. Oxford, 2000.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

SingerP I
Peter Singer
Practical Ethics (Third Edition) Cambridge 2011

SingerP II
P. Singer
The Most Good You Can Do: How Effective Altruism is Changing Ideas About Living Ethically. New Haven 2015

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