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Mathematik: Mathematik ist die Lehre von Mustern und Beziehungen. Sie umfasst Arithmetik, Algebra, Kalkül, Geometrie, Trigonometrie, Topologie und andere. Mathematik wird in Wissenschaft, Technik, Wirtschaft und Finanzen eingesetzt. Siehe auch Physik, Logik.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Henri Bergson über Mathematik – Lexikon der Argumente

Sokal I 206
Mathematik/Bergson/Bricmont/Sokal: SokalVsBergson: wir haben den Eindruck, dass es einen historischen Zusammenhang mit einer philosophischen Tradition gibt, die die Intuition oder die subjektive Erkenntnis über den Verstand stellt.
>Subjektivität
.
Einer der brillantesten Vertreter dieser Denkweise ist zweifelsohne Bergson, der diesen Ansatz so weit trieb, dass er sogar mit Einstein über die Relativitätstheorie diskutierte.
Sokal I 207
Relativitätstheorie/Bergson/BergsonVsEinstein/SokalVsBergson: Bergson versucht nicht wirklich, das Neue in der Relativitätstheorie zu erkennen und daraus möglicherweise philosophische Schlussfolgerungen abzuleiten; vielmehr werden diese bereits zu Beginn aufgestellt und die gesamte Analyse zielt darauf ab zu zeigen, dass die physikalische Theorie si bestätigt (H. Bergson, Durée et simultanéité. Propos de la théorie d’Einstein, Paris, 1922(1968)).
Sokal: Bergson hat nicht wenige Philosophen beeinflusst, über Jankélévitch und Merleau-Ponty bis hin zu Deleuze.
>Merleau-Ponty, >Deleuze.
Sokal I 208
Wenn man den Aufwand betrachtet, mit dem herausragende Physiker wie Jean Becquerel, André Metz und Albert Einstein höchstpersönlich versucht haben, ihm die Relativitätstheorie zu erklären, ...lässt sich bei Bergson daher eine Unbeeinflussbarkeit durch empirische Argumente feststellen.
Sokal I 208
SokalVsBergson: seine Irrtümer sind ziemlich grundlegender Natur, immerhin verbreitet er keine falsche Gelehrsamkeit.
Relativitätsprinzip/Galilei/Sokal: das Relativitätsprinzip war schon Galilei im Jahre 1632 bekannt.
Sokal I 211
BergsonVsEinstein: Bergson bestand darauf, dass „es unerheblich ist, ob eine Bewegung gleichförmig oder beschleunigt ist: beide Systeme sind gleichberechtigt zueinander, (Bergson 1922 (1968) S. 198).
Bergson:… wenn nun jede (auch die beschleunigte) Bewegung relativ ist … steht es ihm frei zu definieren was er möchte….
SokalVsBergson: hier verwechselt Bergson zwei Dinge: die Beschreibung einer Bewegung (Kinematik) und die Gesetzmäßigkeiten, denen
Sokal I 209
diese Bewegung unterliegt (Dynamik).
>Bewegung, >Naturgesetze, >Physik.
Es ist wohl richtig, zumindest für die Newtonsche Kinematik, dass die Transformationsformeln zwischen zwei Bezugssystemen vollkommen reziprok sind, selbst wenn beide Systeme sich in einer beschleunigten Bewegung zueinander befinden. Dennoch impliziert dies in keiner Weise, dass die Gesetze der Dynamik in Bezug auf die beiden Systeme die gleichen sind. Der Gedankengang Bergsons (S. 197) beruht auf einer elementaren Verwechslung zwischen einem Bezugssystem (etwa einem Zug in beschleunigter Bewegung) und der Bewegung von Objekten (z. B: Kugeln, die in dem fahrenden Zug auf dem Boden liegen) im Hinblick auf dieses Bezugssystem.

Für einen korrekten Gebrauch mathematischer, physikalischer oder mengentheoretischer Begriffe siehe >Sokal/Bricmont, >Feynman, >Hacking, >Gribbin oder >Thorne.


1. H. Bergson, Durée et simultanéité. Propos de la théorie d'Einstein, Paris, 1922/1968.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Bergs I
Henri Bergson
Dauer und Gleichzeitigkeit: Über Einsteins Relativitätstheorie Hamburg 2014

Sokal I
Alan Sokal
Jean Bricmont
Eleganter Unsinn. Wie die Denker der Postmoderne die Wissenschaften missbrauchen München 1999

Sokal II
Alan Sokal
Fashionable Nonsense: Postmodern Intellectuals’ Abuse of Science New York 1999

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