Philosophie Lexikon der Argumente

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Leiden: Leiden ist die Erfahrung von Schmerz, Not oder Bedrängnis. Sie kann körperlich, geistig oder emotional sein. Siehe auch Emotionen, Schmerz, Stress, Ungerechtigkeit, Ungleichheit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Friedrich Nietzsche über Leiden – Lexikon der Argumente

Danto III 211
Leiden/Nietzsche/Danto: Nietzsches Quellen für seine Anklage gegen die Sklavenmoral sind in einer Unterscheidung von Rhetorik und Analyse versteckt.
Menschen empfinden Schadenfreude bei Kämpfen, Hinrichtungen und Demütigungen, beim Stierkampf und Hahnenkampf oder dergleichen.
>Moral/Nietzsche
, >Leben/Nietzsche.
Danto III 212
Nietzsche verhält sich an verschiedenen Stellen verschieden: mit der ihm eigenen Wendigkeit schätzt er unser Machtgefühl und verdammt im gleichen Atemzug das Ergötzen am Schmerz. Den Menschen charakterisiert er als das Tier, das Versprechen macht und so ein „Gedächtnis des Willens“ hat.(1)
Danto III 214
Schmerz/Nietzsche/Danto: ist ein gesellschaftliches Instrument. Er ist ein Abschreckungsmittel gegen das Vergessen.
Leiden/Vergnügen/Nietzsche/Danto: Nietzsche lässt vermuten, dass die Menschen am Leiden anderer ein gewisses Vergnügen empfinden, denn ansonsten müsste es sich ja um ein schlechtes Geschäft handeln, wenn der Verlust einer Kuh mit hundert Schlägen auf jemandes Rücken abgegolten werden sollte.
Danto III 215
Gott/Götter/Leiden/Berkeley/Nietzsche/Danto: Nietzsche wandelt einen Gedanken Berkeleys ab, die Menschen hätten den Begriff eines allgegenwärtigen Gottes erfunden, damit für jeden kleinen Schmerz ein Zeuge zugegen sein kann und damit nichts vergeudet wird.
>Gott/Berkeley, >Berkeley.
Nietzsche wandelt den Gedanken zum Problem des Bösen ab: Nicht wurde es von den Göttern verursacht, es schuf die Götter.
Danto III 216
Man will machen, dass unser Anblick dem Anderen wehe tue und seinen Neid, das Gefühl der Ohnmacht und seines Herabsinkens wecke.(2) Eine Nonne benutzt ihre Keuschheit, um damit die Frauen zu bestrafen, die das natürlich weibliche Leben leben.(3)
Danto III 217
Auf der obersten Sprosse der Leiter der Zivilisation steht nicht die blonde Bestie, sondern der Asket. Dieser ist ein selbstdisziplinierter Mensch, der sich von anderen darin unterscheidet, dass er seine Macht nicht über andere, sondern über sich selbst ausübt.
>Zivilisation/Nietzsche.


1. F. Nietzsche, Zur Genealogie der Moral, KGW VI. 2, S. 308.
2. F. Nietzsche Morgenröthe, KGW V. 1, S. 36.
3. Ebenda.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Nie I
Friedrich Nietzsche
Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009

Nie V
F. Nietzsche
Beyond Good and Evil 2014

Danto I
A. C. Danto
Wege zur Welt München 1999

Danto III
Arthur C. Danto
Nietzsche als Philosoph München 1998

Danto VII
A. C. Danto
The Philosophical Disenfranchisement of Art (Columbia Classics in Philosophy) New York 2005

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