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Egoismus: Egoismus ist die Einstellung, dass das eigene Ich die Motivation und das Ziel des eigenen Handelns ist bzw. sein sollte. Es ist die Ansicht, dass man immer in seinem eigenen Interesse handeln sollte, unabhängig von den Auswirkungen auf andere.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Rawls über Egoismus – Lexikon der Argumente

I 136
Egoismus/Rawls: Unter den Überlegungen, welche Prinzipien in der Anfangssituation einer zu errichtenden Gesellschaft angewendet werden sollen, tauchen keine Prinzipien zur Vermeidung von Egoismen auf. Das ist auch nicht nötig, denn keine Form von Egoismus ist ein ernsthafter Kandidat. Das bestätigt nur, dass obwohl der Egoismus logisch widerspruchsfrei und in diesem Sinn nicht irrational ist, ist er inkompatibel mit dem, was wir intuitiv als moralischen Standpunkt betrachten. Philosophisch ist Egoismus keine alternative Konzeption, sondern stellt eine Herausforderung jeglicher Konzeption dar.
>Prinzipien/Rawls
.
In der Gerechtigkeit als Fairness wird dies durch die Tatsache reflektiert, dass wir allgemeinen Egoismus als Haltung des Nichtübereinstimmens interpretieren können. Es ist das, worauf die Parteien zurückgeworfen werden, wenn sie sich nicht einigen können.
>Fairness.
I 147
Theorie der Gerechtigkeit als Fairness/Rawls: Man könnte meinen, diese Theorie sei ebenso egoistisch in dem Sinn, wie Schopenhauer von Kants Theorie meinte, dass sie egoistisch sei(1).
RawlsVs: Unsere Theorie der Gerechtigkeit als Fairness ist nicht egoistisch,
I 148
weil das angenommene Desinteresse an den Zielen anderer nicht impliziert, dass man nicht Rechte und Ansprüche anderer ignoriert. Gerade unter der Bedingung des Schleiers des Nichtwissens, wo das Individuum keine Informationen über zufällige Besonderheiten hat, ist es gar nicht in der Lage, diese zu seinem Vorteil auszunutzen. Im Gegenteil, es muss das Wohl anderer im Blick haben, da es nicht weiß, welche Position in einer zu errichtenden Gesellschaft es inne haben wird.
>Gerechtigkeit, >Gesellschaft.

1. Siehe hierzu Schopenhauer, On the Basics of Ethics, New York 1965, S. 89-92.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Rawl I
J. Rawls
A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005

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