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Sklaverei: Sklaverei ist die entmenschlichende Praxis, Menschen als Eigentum zu behandeln. Sklaven werden gezwungen, ohne Bezahlung zu arbeiten, und sind oft Gewalt und Missbrauch ausgesetzt. Sklaverei ist ein Verstoß gegen die Menschenrechte. Siehe auch Menschenrechte, Grundrechte, Autonomie, Person, Menschen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Friedrich Nietzsche über Sklaverei – Lexikon der Argumente

Höffe I 373
Sklaverei/Nietzsche/Höffe: In einem frühen Text, der dritten von Fünf Vorreden zu fünf
Höffe I 374
ungeschriebenen Büchern, «Der griechische Staat»(1), stellt Nietzsche der demokratischen
Grundhaltung seiner Zeit, dem Trieb nach «Gleichmaß des Leidens», das einzigartige Individuum, den Genius, entgegen, einen überragenden Künstler oder Philosophen, vielleicht auch Wissenschaftler, aber auch die Urgestalt des politischen Führens, den militärischen Genius. Sie alle, erklärt er in bewusster Provokation, bedürfen zur Entfaltung ihrer schöpferischen Kräfte des Sklaventums. Im Zarathustra(2) verkörpert die Titelperson jedoch ein menschliches Ideal, das
des Sklaventums nicht mehr als gesellschaftlicher Vorbedingung bedarf.
Höffe I 374
Arbeit/Würde: Nietzsche [polemisiert](1) gegen die Rede von der «Würde des Menschen» und der «Würde der Arbeit». (Der für die neuere Theorie der Arbeit wichtige Karl Marx wird weder hier noch andernorts in Nietzsches Werk erwähnt.) Mit den Griechen sei anzuerkennen, dass die Arbeit, worunter auch das künstlerische Schaffen fällt, eine allerdings notwendige Schmach sei, vor der man Scham empfinde. Eine ähnlich notwendige Scham betreffe die Sklaverei, denn nur sie ermögliche einer Minderheit olympischer Menschen, als «bevorzugte Klasse dem Existenzkampf entrückt», Kunst hervorzubringen. Dabei spricht Nietzsche mit dem Gestus des die Gegenwart kompromittierenden Aufklärers die «grausam klingende Wahrheit» aus: «Zum Wesen einer Kultur gehört das Sklaventum.» Dieses sei übrigens «weder dem ursprünglichen Christentum, noch dem Germanentum irgendwie anstößig gewesen».
>Christentum/Nietzsche
, >Karl Marx.

1. F. Nietzsche, Fünf Vorreden zu fünf ungeschriebenen Büchern. 1872
2. F. Nietzsche, Also sprach Zarathustra – Ein Buch für Alle und Keinen. 1883 - 1885

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Nie I
Friedrich Nietzsche
Sämtliche Werke: Kritische Studienausgabe Berlin 2009

Nie V
F. Nietzsche
Beyond Good and Evil 2014

Höffe I
Otfried Höffe
Geschichte des politischen Denkens München 2016

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