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Nutzen: In der Philosophie bezieht sich der Begriff "Nutzen" auf ein vorteilhaftes oder wertvolles Ergebnis oder einen Vorteil, der sich aus einer bestimmten Handlung, Situation oder einem bestimmten Sachverhalt ergibt, und wird häufig in ethischen oder konsequentialistischen Kontexten betrachtet.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

F. Y. Edgeworth über Nutzen – Lexikon der Argumente

Rawls I 170
Nutzen/Politik/Edgeworth/RawlsVsEdgeworth/Rawls: die Argumentation von Edgeworth (F. Y. Edgeworth 1888(1), 1897(2)) kann man so verändern, dass sie beinahe jede politische Norm rechtfertigt.
Edgeworth These: Unter gewissen vernünftigen Annahmen ist es rational für eigennützige Parteien, dem Nützlichkeitsprinzip bei der Einschätzung von Sozialpolitik zuzustimmen, denn der politische Prozess ist kein Wettbewerbsmarkt. Daher brauchen wir nach Edgeworth das Nützlichkeitsprinzip als Kriterium. Er scheint zu denken, dass auf lange Sicht die Politik der Nutzenmaximierung sich durchsetzen wird, um den größten Nutzen für jedes Individuum hervorzubringen. Entsprechende Anwendung auch auf Steuergesetzgebung und Eigentumsregelung sollte die besten Resultate aus jedermanns Sicht ergeben.
RawlsVsEdgeworth: Der Fehler liegt darin, dass die dafür notwendigen Annahmen extrem unrealistisch sind. (Her gebrauche ich gegen Edgeworth ein Argument aus I. M. D. Little 1957(3)): Wir müssen annehmen, dass die Auswirkungen von Entscheidungen auf politischer Prozesse nicht unabhängig sind und daher niemals sehr groß sein können, da sie sonst nicht unabhängig wären. Damit nun die verschiedenen Nutzen auf zufällige Weise verteilt sein können, müssten die Menschen entweder sehr lange leben und zufällig ihre Positionen wechseln, oder es müsste einen gesetzgeberischen Mechanismus geben, der vom Durchschnittsprinzip geleitet ist und der den Nutzen auf lange Sicht gleich verteilt. Gesellschaft ist aber kein stochastischer Prozess, der auf diese Weise abläuft.

1. F. Y. Edgeworth, Mathematical Psychics, London, 1888, pp. 52-56;
2. F.Y. Edgeworth „The Pure Theory of Taxation“, Edonomic Journal, vol 7, 1897.
3. I. M. D. Little, Critique of Welfare Economics, 2nd ed. Oxford, 1957.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

EconEdge
Francis Ysidro Edgeworth
Mathematical Psychics: An Essay on the Application of Mathematics to the Moral Sciences London 1881

Rawl I
J. Rawls
A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005

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