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Zeitpräferenz: Zeitpräferenz bezieht sich auf die Neigung von Personen, die gegenwärtige Befriedigung gegenüber zukünftigen Gewinnen zu schätzen. Diese E9nstellung beeinflusst die Entscheidungsfindung in der Wirtschaft.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Rawls über Zeitpräferenz – Lexikon der Argumente

I 293
Zeitpräferenz/Rationalität/Sidgwick/Rawls: Rationalität impliziert, dass sie für die gesamte Spanne unseres Lebens gilt; dass etwas früher oder später geschieht, ist kein Grund, es stärker oder weniger stark zu berücksichtigen. Allerdings mag die unmittelbare Gegenwart oder nächste Zukunft einen Ausschlag geben bei der Beurteilung von Sicherheit oder Wahrscheinlichkeit und wir sollten berücksichtigen, wie unsere unmittelbare Situation sich auswirkt.
>H. Sidgwick
, >Rationalität, >Rationalität/Rawls.
I 294
Aber nichts davon rechtfertigt eine Bevorzugung eines Gutes wegen seiner zeitlichen Positionierung.(1)(2)
I 294
Zeitpräferenz/Generationengerechtigkeit/Rawls: Sidgwick These: Dass etwas früher oder später geschieht, ist kein Grund, es stärker oder weniger stark zu berücksichtigen.
>Zeitpräferenz/Sidgwick.
Amartya Sen These: Die Situation ist symmetrisch: Es gibt keinen Grund für die Parteien, der reinen Positionierung im Zeitverlauf ein besonderes Gewicht zu geben.
>Zeitpräferenz/Sen.
I 295
Rawls: Dass wir eine Zeitpräferenz zurückweisen, ist nicht inkompatibel damit, dass wir Unsicherheiten und wechselnde Umstände in Betracht ziehen. Es schließt auch nicht aus, dass zeitlich begrenzte Investmentfonds Zinsen zahlen. Ausgeschlossen wird nur, dass in der Anfangssituation einer zu errichtenden Gesellschaft eine bestimmte Generation bevorzugt wird.
>Umstände, >Generationengerechtigkeit.
Demokratie: Frage: widerspricht dies nicht den Prinzipien der Demokratie, die erfordern, dass die Wünsche der gegenwärtigen Generation berücksichtigt werden(3)(4)?
I 296
Rawls: Das hängt von der Interpretation ab. Nachdem der öffentliche Wille zum Ausdruck gebracht ist, kann er nicht übergangen werden.
I 297
Für eine allgemeinere Gestaltung sind aber zunächst unsere Prinzipien der Gerechtigkeit ausschlaggebend.
>Prinzipien/Rawls.

1. H. Sidgwick The Methos of Ethics, 7. Ed. London, 1907, S. 381.
2. Siehe auch F.P. Ramsey, „A Mathematical Theory of Saving“, Economic Journal, Bd. 38, 1928.
(Nachdruck in Arrow and Scitovsky, Readings in Welfare Economics).
3. Vgl. A. Sen, „On Optimizing the Rate of Savings“, Economic Journal, 71, (1960) S. 482.
4. S. A. Marglin, „The Social Rate of Discount and the Optimal Rate of Investment“, Quarterly Journal of Iconomics, Bd. 77 (1963), S. 100-109.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Rawl I
J. Rawls
A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005

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