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Planung: Planung ist der Prozess der Festlegung von Zielen und der Entwicklung eines Aktionsplans zur Erreichung dieser Ziele. Dazu gehören die Ermittlung der benötigten Ressourcen, die Entwicklung eines Zeitplans und die Zuweisung von Aufgaben. Siehe auch Strategien, Denken, Vorstellung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Rawls über Planung – Lexikon der Argumente

I 408
Plan/Lebensplan/Planung/Rawls: Der Lebensplan einer Person ist rational, dann und nur dann, wenn
1. Er einer der Pläne ist, die mit den Prinzipien der rationalen Entscheidung übereinstimmt, wenn diese auf alle relevanten Merkmale der Situation der Person angewendet werden.
2. Wenn dieser Plan zu denen gehört, die von der Person freiwillig im Bewusstsein aller relevanten Tatsachen unter Berücksichtigung der Konsequenzen gewählt werden könnte.
>Rationalität
.
I 409
Die Interessen und Ziele einer Person sind rational dann und nur dann, wenn sie der Person durch einen Plan nahegebracht werden, der für die Person rational ist.
>Ziele, >Interesse.
Dabei ist es wichtig, dass die Prinzipien nicht immer einen einzigen Plan zulassen. Die Klasse der zugelassenen Pläne ist in dem Sinn maximal, dass jeder Plan in der Menge einem Plan außerhalb der Menge überlegen ist.
Gut/Das Gute/Rawls: Die Definition eines rationalen Plans ist entscheidend für die Definition dessen, was als gut angesehen werden kann, denn eine rationaler Lebensplan markiert den grundlegenden Gesichtspunkt, von dem aus alle Werturteilen einer Person sich ergeben und letztlich konsistent sein müssen.
>Das Gute.
Def Glück/happiness/Rawls: Jemand ist glücklich, wenn seine Pläne sich erfüllen oder absehbar erfüllbar sind.
>Glück.
I 410
Planung/Rawls: die Struktur von Plänen ist gekennzeichnet durch einen Mangel an Information und durch die Spiegelung einer Hierarchie von Bedürfnissen. Bei der Planung organisieren wir unsere Aktivitäten in einer zeitlichen Sequenz(1).
I 411
Wir müssen verschiedene Bedürfnisse nach ihrer Wichtigkeit und ihren eventuellen Unvereinbarkeiten abwägen. Dann wird es eine Hierarchie von untergeordneten Plänen geben.
>Rationale Entscheidung/Rawls, >Wünsche.
I 413
Es sieht so aus, als ob extrem langfristige Entscheidungen, wie z.B. die Berufswahl, kulturabhängig sind. Die Tatsache jedoch, dass wir alle solche Entscheidungen zu treffen haben, ist kulturunabhängig.
>Entscheidungen, >Entscheidungstheorie.
Der Grenzfall, dass wir gar keinen Plan haben und die Dinge auf uns zukommen lassen, muss nicht irrational sein.
>Irrationalität.
Prinzip der Einschließung/Inklusivität: Es ist stets der Plan zu wählen, der die meisten Ziele abdeckt. Kombiniert mit dem Prinzip der effizienten Mittel wählt dieses Prinzip den umfassendsten Plan und die weitreichendsten Mittel. Zusammen mit dem Prinzip der größeren Wahrscheinlichkeit wird der Plan gewählt, der die meisten Ziele abdeckt und Aussicht auf Erfolg hat.
>Rationale Entscheidung/Rawls, >Zweckrationalität, >Zweck-Mittel-Denken.
I 414
Prinzip der Inklusivität/Aristoteles/Rawls: Wir können mit dem Aristotelischen Prinzip für Inklusivität plädieren: dass sie nämlich einem menschlichen Interesse höherer Ordnung entspricht, möglichst komplexe Kombinationen von Fähigkeiten zu trainieren und auszunutzen.
I 417
Rationalität/Sidgwick/Rawls: ich übernehme einen Ansatz von Sidgwick(2): wenn wir alle relevanten Informationen über unsere zukünftige Situation vorhersehen könnten, würden wir das wählen, was wir danach als individuelles Gut betrachten können.
I 426
Def Aristotelisches Prinzip/Terminologie/Rawls: So nenne ich folgendes Prinzip: ceteris paribus genießen Menschen die Ausübung ihrer Fähigkeiten und zwar in umso höherem Maße, je stärker diese Fähigkeiten realisiert werden und je anspruchsvoller (komplexer) sie sind(3)(4)(5)(6).
I 429
Rawls: Das Prinzip formuliert eine Tendenz und zeigt kein Muster auf, wie eine Wahl zu treffen wäre.
I 430
Fähigkeiten/Rawls: Wenn wir annehmen, dass Menschen Fähigkeiten hinzugewinnen, während sie ihre Pläne verfolgen, können wir eine Kette annehmen, indem bei der n-ten Aktivität n-1 Fähigkeiten eingesetzt werden können. Nach dem Aristotelischen Prinzip bevorzugen Menschen dann den Einsatz möglichst vieler Fähigkeiten und tendieren dazu, in der Kette aufzusteigen.

1. Siehe J. D. Mabbott, „Reason and Desire“, Philosophy, Bd. 28 (1953).
2. Siehe H. Sidgwick, The Methods of Ethics, 7. Ed. (London, 1907), S. 111f.
3. Vgl. Aristoteles, Nicomachean Ethics, Buch. VIII, Kap. 11-14, Buch X. Kap. 1-5.
4. Siehe W.F.R. Hardie, Aristote’s Ethical Theory, (Oxford, 1968), Kap. XIV.
5. G.C. Field, Moral Theory (London, 1932), S. 76-78.
6. R. W. White, „Ego and Reality in Psychoanalytic Theory“, Psychological Issues, Bd. III (1963), Kap. III und S. 173-175, 180f.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Rawl I
J. Rawls
A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005

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