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Vertrauen: Vertrauen ist die Überzeugung, dass eine andere Person oder Einrichtung zuverlässig und ehrlich ist und einem nicht absichtlich schaden wird. Wenn wir jemandem vertrauen, fühlen wir uns sicher und können unsere Gedanken, Gefühle und Erfahrungen mit ihm teilen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Rawls über Vertrauen – Lexikon der Argumente

I 462
Vertrauen/Autorität/Kindliche Entwicklung/Rawls: Rawls leitet die gesellschaftliche Begründung von Autorität aus der Struktur der Familie ab. Er vermutet, dass der Gerechtigkeitssinn nach und nach von den jüngeren Gesellschaftsmitgliedern erworben wird.
>Familie
, >Herrschaft.
I 463
Zusatzannahme: Die Grundstruktur einer wohlgeordneten Gesellschaft beinhaltet die Familie in irgendeiner Form. Dabei Kinder die ersten Adressaten der legitimen Autorität ihrer Eltern. Das Kind besitzt zunächst weder das Wissen noch das Verständnis um die Autorität herauszufordern. Daher können die elterlichen Verfügungen nicht begründet angezweifelt werden.
Eltern: wir nehmen weiter an, dass die Eltern das Kind lieben und das Kind dazu kommt, den Eltern zu vertrauen.
Vgl. >Generationengerechtigkeit.
Kindesliebe/Rousseau: These: Das Kind beginnt die Eltern erst zu lieben, wenn diese ihm Liebe entgegenbringen(1).
Kind/Rawls: sein Verhalten ist letztlich durch bestimmte Instinkte und Bedürfnisse bestimmt.
>Liebe.
I 464
Die Liebe des Kindes ist dabei nicht rational-instrumentell zu erklären: sie dient dem Kind nicht als Mittel zur Erreichung von Zwecken. Ansonsten könnte es sich so verhalten, als ob es die Eltern liebte; dann aber würde sein Verhalten nicht dazu führen, dass seine ursprünglichen Bedürfnisse transformiert werden.
Rawls: Es gibt Zwischenstufen auf dem Weg zur Spiegelung der elterlichen Gefühle: Dem Kind wird sein eigener Wert als Person klar, es fühlt Dankbarkeit gegenüber dem, was mächtigere Personen ihm auferlegen, es erlebt elterliche Zuwendung als bedingungslos; das Wohlgefallen der Eltern an seinen spontanen Äußerungen ist nicht vom disziplinierten Befolgen von Anweisungen abhängig. So bildet sich Vertrauen heraus. Damit kommt das Kind dazu, weitere Fähigkeiten auszubilden und zu testen. Dadurch wächst sein Selbstvertrauen. Während dieses Prozesses wächst auch die Zuneigung des Kindes zu seinen Eltern. Es verbindet die Personen der Eltern mit seinen Erfolgen.
Liebe: Wie zeigt sich die Liebe des Kindes? Dabei müssen wir die Situation berücksichtigen, in der es mit der Autorität konfrontiert ist. Es kann ja nicht rational protestieren.
I 465
Schuldgefühle/Kind/Rawls: Während das Kind seinen Handlungsbereich auszubauen versucht stößt es auf Widerstände durch die Eltern, die es, zunächst akzeptiert, weil es annimmt, dass sie durch die bedingungslose Elternliebe begründet sind. Dabei setze ich voraus, dass Schuldgefühle von Furcht und Ärger unterschieden sind.(2)
>Gefühle/Rawls, vgl. >Entwicklungsphasen/Psychologie.

1. Vgl. J. J. Rousseau, Emile, (London, 1908) S. 174.
2. Vgl. E. E. Maccoby, „Moral Values and Behavior in Childhood“, in Socialization and Society, ed. J. A. Clausen (Boston, 1968), M. L. Hoffman, (1970) „Moral Development, S. 282-319.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Rawl I
J. Rawls
A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005

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