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Namen, Eigennamen, Philosophie: Der Status von Eigennamen ist ein relativ neues philosophisches Problem. S. A. Kripke hat es als einer der ersten in Naming and Necessity (Drei Vorlesungen an der Princeton University 1970, Nachdruck Cambridge, 1980) eingehend behandelt. Gegen die traditionelle Bündeltheorie, nach die Bedeutung von Namen in den Eigenschaften oder zumindest in wesentlichen Eigenschaften ihrer Träger liegt, entwickelt Kripke eine Kausaltheorie der Namen, die letztlich auf eine Taufe im weiteren Sinn zurückgeht. Der springende Punkt ist, dass der Name mit der Person verbunden ist, jedoch nicht verlangt wird, dass die Person irgendwelche darüber hinausgehende Eigenschaften hat. Siehe auch Kausaltheorie, Mögliche Welten, Starrheit, starre Designatoren, Kennzeichnungen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Czeslaw Lejewski über Namen – Lexikon der Argumente

Prior I 167
Vorbemerkung:
Extensionalität/Prior: Philosophen, die keine Extensionalisten sind, glauben, dass es Russellsche Individualnamen gar nicht geben kann. Sie finden die Komplikationen deshalb akzeptabel.
>Extensionen
, >Extensionalität, >Singuläre Termini, >Echte Namen/Russell.
Prior I 167
Namen/Lejewski: Für Lejewski können Namen entweder singulär oder leer sein, aber nicht plural.
"non plural names": können logisch komplex sein (Normale Namen nicht).
>Komplexität, >Einfachheit.
Dafür wird ein spezieller Funktor gebraucht mit eigenen Axiomen.
Dieser Funktor könnte z.B. die Lesniewskische individuelle Identität, die Form
"a = a"
sein, die wahr ist, wenn "a" auf einen Gegenstand angewendet wird, und falsch, wenn nicht.
>Referenz, >St. Lesniewski.
Namen/Aristoteles: Namen können singulär oder plural sein ,aber nicht leer! Wenn hier komplexe Namen eingeführt werden, dann muss man darauf achten, dass die Zusammensetzung nicht leer ist. Bsp Selbst wenn "a" und "b" Anwendungen haben, muss "a und b" keine haben.
Wenn "Sokrates" nicht plural ist, dann folgt daraus nicht, dass "Nicht Sokrates" ebenfalls nicht plural ist.
Bsp Es könnte eine Million "Nicht Sokrates" geben.
Lösung/Lejewski: führt einen "Definitionsrahmen" ein: dieser erlaubt nur Namen wie
"Er, der einzig nicht Sokrates ist".
Pointe: Dennoch kann das Prädikat "ist nicht Sokrates" auf viele Objekte angewendet werden.
Vgl. >"Genau ein", >Prädikate, >Prädikation, >Allgemeinheit, >Verallgemeinerung.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Lejewski, Czeslaw

Pri I
A. Prior
Objects of thought Oxford 1971

Pri II
Arthur N. Prior
Papers on Time and Tense 2nd Edition Oxford 2003

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