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Kategorialgrammatik: Die kategoriale Grammatik ist eine linguistische Theorie, die die Satzstruktur auf der Grundlage der syntaktischen Kategorien von Wörtern und deren Kombination analysiert. Sie legt den Schwerpunkt auf die Beziehungen zwischen den Wörtern und nicht auf Transformation oder zugrunde liegende Strukturen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Lyons über Kategorialgrammatik – Lexikon der Argumente

I 230
Kategoriale Grammatik/Kategorialgrammatik/Lyons: Kategoriale Grammatiken gehen auf Adjukiewicz zurück. Sie wurden von Bar-Hillel, Lambek und anderen Logikern weiterentwickelt.
>J. Bar-Hillel
, >Grammatik, >Universalgrammatik, >Generative Grammatik, >Transformationsgrammatik.
Fundamentale Kategorien/Grammatik: Satz und Nomen.
Abgeleitete Kategorien: sind alle lexikalischen Einheiten, die keine Nomina sind. Sie sind komplex indem sie gleichzeitig angeben
1. Mit welcher anderen Kategorie das Element sich zu einer Satzkonstituente verbinden kann und
2. Wie sich die Konstituente kategorial klassifizieren lässt.
Bsp Ein Element wie run kann sich mit einem Nomen zu einem Satz verbinden.
I 233
Kategoriale Grammatik/Konstituentenstrukturgrammatik/(Erzeugungsgrammatik)/Lyons:
Konstituentenstrukturgrammatik: = Ersetzungsgrammatik
die beiden Arten von Grammatik sind mehr als nur schwach äquivalent (sie erzeugen dieselbe Menge von Sätzen), und sie zerlegen Sätze wie Bsp Poor John ran away in dieselben Komponenten.
I 234
Aber sie sind nicht in jeder Hinsicht äquivalent: denn
Das System der Ersetzungsregeln. Enthält zwei Hilfssymbole (NP und VP) zusätzlich zu den vier Endsymbolen, die die lexikalischen Klassen bezeichnen (N, V intr, V tr A und Adv)
Bsp Kategoriale Analyse: legt also fest, dass poor John derselben Kategorie wie John angehört und ran away zur selben wie ran,
Ersetzungssystem: stellt diese Beziehung nicht her.
Äquivalenz: können wir aber zwischen den beiden Systemen herstellen, indem wir N für NP und V intr für VP in den Ersetzungsregeln einsetzen.
Dependenz/Abhängigkeit/Grammatik/Lyons: die beiden Systeme unterscheiden sich hauptsächlich dadurch, dass die kategoriale Grammatik eine Konstituente in jeder Konstruktion als von der anderen abhängig betrachtet. Das kategoriale Zeichen (s.o. Pfeil im Bruch) macht klar, welche die abhängige Konstituente ist, nämlich die mit der komplexeren Klassifikation.
Ersetzungsregeln: stellen die Abhängigkeit der Konstituenten nur teilweise und indirekt dar: Bsp aus einer Regel der Form N > A + N kann gefolgert werden, dass A von N abhängig ist. Das geht aber nicht im Fall von Bsp N > NP + VP.
Die beiden Systeme sind nicht stark äquivalent.
Ein System ist vorzuziehen, wenn es stärker adäquat ist.
I 238
Kategoriale Grammatik/Tradition/Lyons: hier ist der Begriff der Dependenz (Abhängigkeit, ungefähr gleich Subordination) fundamental.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ly II
John Lyons
Semantics Cambridge, MA 1977

Lyons I
John Lyons
Einführung in die moderne Linguistik München 1995

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