Philosophie Lexikon der ArgumenteHome | |||
| |||
Naturgesetze, Philosophie: Naturgesetze (physikalische Gesetze) sind Beschreibungen von Abhängigkeiten physikalischer Größen untereinander. Aus der Tatsache, dass es sich um Beschreibungen handelt folgt, dass es keine Vorschriften im Sinne von z.B. juristischen Gesetzen sind. N. Goodman schlägt in Fact, Fiction and Forecast (1954) vor, Naturgesetze in der Form irrealer Bedingungssätze (auch Kontrafaktische Konditionale genannt) zu formulieren Wenn A der Fall (gewesen) wäre, wäre B der Fall (gewesen). _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
---|---|---|---|
Charles Lyell über Naturgesetze – Lexikon der Argumente
Gould IV 110 Naturgesetze/Lyell/Gould: Uniformitarismus: die Theorie von Lyell(1) war eine sehr spezifische und restriktive Theorie der Geschichte, nicht etwa (wie man oft irrtümlich glaubt) eine allgemeine Darlegung, wie man wissenschaftlich methodisch vorzugehen habe. Uniformität im Sinne einer Gleichförmigkeit der Naturgesetze war zu Kelvins Zeit längst nicht mehr umstritten. Doch für Lyell hatte sie eine viel stärkere Bedeutung: Uniformitarismus: 1. Die Geschwindigkeit von Veränderungen sollte im Lauf der Zeit niemals stark variieren, 2. Die Erde sollte schon immer in etwa gleich gewesen sein, so dass ihre Geschichte keine Richtung hatte, sondern ein fortwährend dynamisches Gleichgewicht repräsentierte. GouldVsLyell: es war ein rhetorischer Trick, die beiden Bedeutungen von Uniformität zu verknüpfen. So wurden alle Gegner als unwissenschaftlich disqualifiziert. KelvinVsUniformitarismus: seine Kritik an Lyell war in dieser Hinsicht durchaus legitim. IV 103 Uniformitarismus (Theorie von Ch. Lyell und James Hutton) VsKreationismus. Der Kreationismus nimmt eine junge Erde an, die zusammen mit den Fossilien erschaffen wurde. >Kreationismus. Zwei Voraussetzungen für die Uniformitätstheorie: 1. Wesentlich unbegrenzte Zeit, 2. Die Erde behält ihre Grundform für unermessliche Zeit bei. Gould: Die Uniformität führte zur Evolutionstheorie. KelvinVsUniformität: These: Die Erde war zuerst ein flüssiger Körper. Die Oberfläche sei nicht älter als vielleicht 100 400 Mio Jahre. (Später auf 20 Mio Jahre korrigiert). Katastrophentheorie/Gould: (diese war zuvor diskreditiert). Sie wurde aufgrund von Kelvins Annahme einer jungen Erde erneut aktuell. IV 105 VsKelvin: er stützte sich auf die falsche Annahme, dass die noch vorhandene Wärme der Erde eine Art Restwärme aus ihrem ehemals flüssigen Zustand sei. Kelvin wusste nicht, dass die meiste Wärme im Erdinneren durch radioaktiven Zerfall neu erzeugt wird. Die Radioaktivität wurde zu Beginn unseres Jahrhunderts entdeckt. Damit fiel Kelvins Theorie in sich zusammen. So siegte ((s) damals) der Uniformitarismus. 1. Ch. Lyell (1830). Principles of geology. London: John Murray._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
GeoLyell I Charles Lyell Principles of Geology, Volume 1 Chicago 1990 Gould I Stephen Jay Gould Der Daumen des Panda Frankfurt 2009 Gould II Stephen Jay Gould Wie das Zebra zu seinen Streifen kommt Frankfurt 1991 Gould III Stephen Jay Gould Illusion Fortschritt Frankfurt 2004 Gould IV Stephen Jay Gould Das Lächeln des Flamingos Basel 1989 |