Philosophie Lexikon der Argumente

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Argumentation: Argumentation ist der Prozess der Darstellung und Bewertung von Gründen oder Beweisen zur Unterstützung oder Widerlegung einer Behauptung oder Position. Sie zielt darauf ab, durch logische Analyse rationale Schlussfolgerungen zu ziehen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Marvin Minsky über Argumentation – Lexikon der Argumente

I 190
Argumente/Stärke von Theorien/ Künstliche Intelligenz/Minsky: Wenn Menschen uneins sind, sagen wir oft, dass die Position der einen Seite stärker erscheint als die der anderen. Aber was hat Stärke mit Argumentation zu tun? In der Logik sind Argumente einfach entweder richtig oder falsch, da es nicht den geringsten Spielraum für graduelle Fragen gibt. Aber im wirklichen Leben sind nur wenige Argumente jemals absolut sicher, so dass wir einfach lernen müssen, wie verschiedene Formen der Argumentation wahrscheinlich schief gehen können. Dann können wir verschiedene Methoden anwenden, um unsere Argumentationsketten schwieriger zu durchbrechen.
a) [stärker]: Parallelität: Eine Methode besteht darin, mehrere verschiedene Argumente zum Beweis desselben Punktes zu verwenden - sie parallel zu setzen. Dann, obwohl keiner dieser Tricks vollkommen sicher ist, kann die Kombination nur dann fehlschlagen, wenn [alle] Dinge gleichzeitig schief gehen.
b) [schwächer]: Kette: Alle diese Teile bilden eine (...) Kette, die nicht stärker ist als ihr schwächstes Glied.
I 191
Hier sind zwei verschiedene Strategien für die Entscheidung, ob eine Gruppe von Gründen als stärker als eine andere angesehen werden sollte.
1. Bei der ersten Strategie wird versucht, gegensätzliche Argumente in Bezug auf die Größenordnung zu vergleichen, und zwar in Analogie dazu, wie zwei physikalische Kräfte zusammenwirken:
Stärke aus Größe: Wenn zwei Kräfte zusammenarbeiten, addieren sie sich und bilden eine einzige größere Kraft. Wenn sich zwei Kräfte jedoch direkt gegenüberstehen, subtrahieren sich ihre Stärken.
2. Unsere zweite Strategie besteht einfach darin, zu zählen, wie viele verschiedene Gründe Sie für die Wahl der einzelnen Alternativen finden können:
Stärke durch Vielfalt: Je mehr Gründe wir für eine bestimmte Entscheidung finden können, desto mehr Vertrauen können wir in sie haben. Denn wenn sich einige dieser Gründe als falsch herausstellen, können immer noch andere Gründe bestehen bleiben.
Stärke: Unabhängig davon, welche Strategie wir anwenden, neigen wir dazu, von dem siegreichen Argument als dem stärkeren zu sprechen. Aber warum verwenden wir dasselbe Wort stark für zwei so unterschiedliche Strategien? Weil wir beide für den gleichen Zweck verwenden: die Wahrscheinlichkeit eines Scheiterns zu verringern.
>Stärke von Theorien
, >Stärker/schwächer, >Gründe, >Begründung, >Rechtfertigung,
>Letztbegründung.
Was macht uns so anfällig dafür, unsere Argumentation im Hinblick auf widerstreitende Gegner zu formulieren?
Vgl. >Dialogische Logik.
Unsere Argumentation muss zum Teil kulturell bedingt sein, zum Teil könnte sie aber auch auf Vererbung beruhen.
>Kultur, >Kulturelle Überlieferung.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Minsky I
Marvin Minsky
The Society of Mind New York 1985

Minsky II
Marvin Minsky
Semantic Information Processing Cambridge, MA 2003

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