Philosophie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Universalismus: A. Universalismus ist eine Philosophie, die davon ausgeht, dass es universelle Werte und Prinzipien gibt, die für alle Menschen gelten. Diese Werte und Prinzipien sind unabhängig von Kultur, Religion oder anderen Faktoren. Siehe auch Werte, Kulturrelativismus, Relativismus. B. Ein spezieller Universalismus ist der Universalismus der Alltagssprache, der davon ausgeht, dass jede Formalisierung, logische, mathematische oder physikalische Formel prinzipiell in der natürlichen Sprache ausdrückbar sein muss, ansonsten ist sie sinnlos. Siehe auch Formalismus, Formalisierung.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Rawls über Universalismus – Lexikon der Argumente

Gaus I 93
Universalismus/Rawls/Waldron: "(...) was eine Auffassung von Gerechtigkeit rechtfertigt, ist nicht, dass sie einer Ordnung entspricht, die uns vorausgegangen ist und uns gegeben wurde, sondern dass sie mit unserem tieferen Verständnis von uns selbst und unseren Bestrebungen übereinstimmt und dass wir erkennen, dass sie angesichts unserer Geschichte und der Traditionen, die in unser öffentliches Leben eingebettet sind, für uns die vernünftigste Doktrin ist. (Rawls 1980(1): 518-19).
Waldron: Das lief auf einen Rückzug aus dem moralischen Universalismus in eine Richtung hinaus: Rawls'sche Gerechtigkeit war nicht eine Theorie für alle Gesellschaften, sondern eine Theorie für Gesellschaften wie die Vereinigten Staaten.
>Gerechtigkeit/Rawls
.
Gaus I 94
Ethische und religiöse Heterogenität sollte nicht länger als ein Merkmal betrachtet werden, das Gesellschaften, die von der Gerechtigkeit regiert werden, haben oder nicht haben können oder in einer Periode haben können, aber in einer anderen nicht. Sie war vielmehr als ein dauerhaftes Merkmal der Gesellschaften zu betrachten, von dem man nicht erwarten konnte, dass es bald vergeht.
>Gesellschaft/Walzer.
RawlsVsRawls: Anfang der 1990er Jahre war Rawls zu der Überzeugung gelangt, dass sein Ansatz in "A Theory of Justice"(2) aus diesem Grund generell disqualifiziert wurde.
>Individualismus/Rawls.

1. Rawls, John (1980) ‘Kantian constructivism in moral theory’. Journal of Philosophy, 77 (9): 515–72.
2. Rawls, John (1971) A Theory of Justice. Cambridge, MA: Harvard University Press

Waldron, Jeremy 2004. „Liberalism, Political and Comprehensive“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications.

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Rawl I
J. Rawls
A Theory of Justice: Original Edition Oxford 2005

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z