Philosophie Lexikon der Argumente

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Perlokutionäre Akte: Perlokutionäre Sprechakte sind Sprechhandlungen, mit denen etwas bewirkt wird. Dagegen sind Illokutionäre Akte Handlungen, die als Handlung betrachtet werden, ohne dass eine Wirkung angenommen wird. Lokutionäre Akte sind Feststellungen eines propositionalen Gehalts bzw. von Tatsachen, ohne Berücksichtigung von eventuellen Konsequenzen der Äußerungshandlung. Siehe auch Sprechakttheorie, Illokutionäre Akte.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jürgen Habermas über Perlokutionäre Akte – Lexikon der Argumente

III 394
Perlokutionäre Akte/Habermas: Perlokutionäre Effekte lassen sich als Zustände in der Welt beschreiben, die durch Intervention herbeigeführt werden. Dagegen werden illokutionäre Erfolge auf der Ebene interpersonaler Beziehungen erzielt, auf der sich Kommunikationsteilnehmer miteinander über etwas in der Welt verständigen. Sie sind in diesem Sinn nichts Innerweltliches, sondern extramundan.
>Illokutionäre Akte/Habermas
, >Kommunikatives Handeln/Habermas, >Kommunikationstheorie/Habermas, >Kommunikation/Habermas, >Kommunikative Praxis/Habermas, >Kommunikative Rationalität/Habermas.
III 395
Strawson hat gezeigt, dass ein Sprecher sein illokutionäres Ziel, dass der Hörer das Gesagte versteht, erreichen, ohne dass er sein perlokutionäres Ziel verrät.
>Sprechakte/Strawson, >P.F. Strawson.
Das verleiht Perlokutionen den asymmetrischen Charakter von verdeckt strategischen Handlungen, in denen sich mindestens einer der Beteiligten strategisch verhält, während er andere Beteiligte darüber täuscht, dass er diejenigen Voraussetzungen nicht erfüllt, unter denen normalerweise illokutionäre Ziele nur erreicht werden können.
Vgl. >Meinen/Grice, >P. Grice.
Daher eigenen sich Perlokutionen nicht zur Analyse von Handlungskoordinationen, die durch illokutionären Bindungseffekt erklärt werden sollen.
>Handlung/Habermas, >Handlungssysteme/Habermas.
Dieses Problem wird gelöst, wenn wir kommunikatives Handeln als Interaktion verstehen, bei der alle Beteiligten ihre individuellen Handlungspläne aufeinander abstimmen und ihre illokutionären Ziele vorbehaltlos verfolgen.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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