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Jürgen Habermas über Kommunikationsmedien – Lexikon der Argumente

III 458
Kommunikationsmedien/Soziologie/Handlungstheorie/Kommunikatives Handeln/Habermas: Die Befreiung des kommunikativen Handelns aus traditionsgestützten Institutionen - d.h. aus Konsensverpflichtungen - führt dazu, dass an die Stelle von Institutionen Organisationen eines neuen Typs treten: sie bilden sich auf der Grundlage von Kommunikationsmedien, die das Handeln von Verständigungsprozessen abkoppeln und über verallgemeinerte instrumentelle Werte wie Geld und Macht koordinieren. (1)
>Medien
, >Institutionen, >Gesellschaft.
Diese Steuerungsmedien ersetzen Sprache als Mechanismus der Handlungskoordinierung und lösen soziales Handeln von einer über Wertekonsens laufenden Integration und stellen es auf mediengesteuerte Zweckrationalität um.
>Soziales Handeln, >Zweckrationalität, >Sprache/Habermas.
HabermasVsWeber: Weber erkennt Geld und Macht nicht als die Kommunikationsmedien, die die Ausdifferenzierung von Teilsystemen zweckrationalen Handelns ermöglichen.
>M. Weber.
IV 269
Kommunikationsmedien/Habermas: Im Zuge der Differenzierung zwischen verständigungs- und erfolgsorientiertem Handeln bilden sich zwei Sorten von Entlastungsmechanismen, und zwar in Form von Kommunikationsmedien,
IV 270
die die sprachliche Verständigung entweder bündeln oder ersetzen.
>Verständigung/Habermas.
Bsp Ansehen (Reputation) und Einfluss (Macht) sind primitive Generatoren von Folgebereitschaft (entweder rational über Vertrauen auf gültiges Wissen oder empirisch über Anreiz durch erwartete Belohnung). An ihnen setzt Medienbildung an.
>Anerkennung, >Macht.
Die Kommunikationsmedien können selber generalisiert werden und bilden damit Steuerungsmedien.

IV 387
Kommunikationsmedien/Systemtheorie/Habermas: Die strukturellen Merkmale eines Mediums treten erst in dem Maße erkennbar hervor, wie sie normativ verankert werden und die Ausdifferenzierung eines Gesellschaftssubsystems ermöglichen. >Kommunikationsmedien/Parsons.

1. ((s) Siehe hierzu N. Luhmanns Systemtheorie, in der Geld, Macht, Wahrheit usw. als symbolisch generalisierte Kommunikationsmedien aufgefasst werden. Siehe insbesondere C. Baraldi, G. Corsi, E. Esposito GLU, Frankfurt 1997, S. 202ff.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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