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Verstehende Soziologie: Die Verstehende Soziologie ist ein wissenschaftstheoretisches Konzept für die Soziologie, das von Max Weber zu Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelt wurde. Ziel der Soziologie ist es demnach, menschliches Handeln erklärend zu verstehen, also den Sinnzusammenhang zu begreifen, in dem eine Handlung steht. Siehe auch Soziologie, Verstehen, M. Weber.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Jürgen Habermas über Verstehende Soziologie – Lexikon der Argumente

IV 183
Verstehende Soziologie/Weber/Habermas: (WeberVsPositivismus SimmelVsPositivismus) Habermas: Die in der verstehenden Soziologie üblichen Lebensweltbegriffe schließen sich an Alltagskonzepte an, die zunächst nur der narrativen Darstellung von historischen Begebenheiten und sozialen Verhältnissen dienen.
>G. Simmel
, >M. Weber.
HabermasVsVerstehende Soziologie: Aus diesem Horizont löst sich die Untersuchung der Funktionen, die das kommunikative Handeln für die Erhaltung einer strukturell ausdifferenzierten Lebenswelt übernimmt.
Lösung/Habermas: methodische Unterscheidung von System und Lebenswelt.
>System, >Lebenswelt.
IV 223
Verstehende Soziologie/Habermas: Wenn eine „verstehende Soziologie“ die Gesellschaft in Lebenswelt aufgehen lässt, bindet sie sich an die Perspektive der Selbstauslegung der jeweils untersuchten Kultur; diese Binnenperspektive blendet alles, was (..) von außen einwirkt, aus.
A) Insbesondere Ansätze, die von einem kulturalistischen Lebensweltbegriff ausgehen, verstricken sich in die Fehlschlüsse eines „hermeneutischen Idealismus“ (dieser Begriff stammt von A. Wellmer).
>Hermeneutik.
B) Dessen Kehrseite ist ein methodischer Deskriptivismus, der sich berechtigten Ansprüchen in Bezug auf Erklärungsfähigkeit versagt.(1)
C) Das gilt vor allem für die phänomenologischen, linguistischen und ethnomethodologischen Varianten der verstehenden Soziologie, die über Reformulierungen eines mehr oder weniger trivialen Alltagswissens in der Regel nicht hinausgelangen.
HabermasVsVerstehende Soziologie.

1. J. Habermas, Zur Logik der Sozialwissenschaften, Frankfurt 1970.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ha I
J. Habermas
Der philosophische Diskurs der Moderne Frankfurt 1988

Ha III
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. I Frankfurt/M. 1981

Ha IV
Jürgen Habermas
Theorie des kommunikativen Handelns Bd. II Frankfurt/M. 1981

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