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Massenkultur: In der kritischen Theorie wird der Begriff Massenkultur verwendet, um die kulturellen Produkte zu beschreiben, die in großem Maßstab produziert und konsumiert werden. Kritische Theoretiker argumentieren, dass die Massenkultur ein Produkt des Kapitalismus ist und dazu dient, die Verbraucher zu manipulieren und zu kontrollieren. Siehe auch Kritische Theorie, Th. W. Adorno, M. Horkheimer, W. Benjamin, H. Arendt.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hannah Arendt über Massenkultur – Lexikon der Argumente

Brocker I 363
Massenkultur/ArendtVsAdorno/ArendtVsMarcuse/Arendt: Arendt nimmt eine kritische Perspektive auf die moderne Massengesellschaft ein. Jedoch lehnt sie die Grundannahme der Kritischen Theorie ab, dass die moderne Gesellschaft zu einer Entindividualisierung in großem Stile geführt habe (vgl. Horkheimer/Adorno 1944 (1); Marcuse 1967(2)). Das Gegenteil ist aus ihrer Sicht der Fall: Erst die demokratische Massengesellschaft bringt den Individualismus konstitutiv hervor.
Frage: 1. Welche materiellen und geistigen Voraussetzungen liegen dem Phänomen zugrunde, dass die moderne Massengesellschaft eine Gemeinschaft isolierter job-holder ist, deren Träger den Bezug zu der ihnen gemeinsamen Welt – der menschlichen Bedingtheit – verloren haben? 2. Was ist oder wo liegt der Maßstab für gesellschaftliches Zusammenleben? Siehe Gesellschaft/Arendt.


1. Horkheimer, Max/Adorno, Theodor W., Dialektik der Aufklärung. Philosophische Fragmente, Amsterdam 1944.
2. Marcuse, Herbert, Der eindimensionale Mensch. Studien zur Ideologie der fortgeschrittenen Industriegesellschaft, Neuwied/Berlin 1967.


Antonia Grunenberg, „Hannah Arendt, Vita Activa oder Vom tätigen Leben“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Arendt I
H. Arendt
Crises of the Republic: Lying in Politics. Civil Disobedience. On Violence. Thoughts on Politics and Revolution Boston 1972

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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