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Wohlfahrtsstaat: Im Wohlfahrtsstaat übernimmt die Regierung durch Sozialprogramme die Verantwortung für das Wohlergehen ihrer Bürger. Er bietet Dienstleistungen wie Gesundheitsfürsorge, Bildung, Arbeitslosenunterstützung und soziale Sicherheit an, um einen grundlegenden Lebensstandard zu gewährleisten und soziale Ungleichheiten zu beseitigen. Siehe auch Ungleichheit, Gesundheitspolitik, Bildung.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Amartya Sen über Wohlfahrtsstaat – Lexikon der Argumente

Gaus I 218
Wohlfahrtsstaat/Sen/Moon: Ironischerweise unterliegt [das] (...) Bekenntnis zu Freiheit und Solidarität einer gewissen inneren Spannung [in der Diskussion um den Wohlfahrtsstaat]. Eine Möglichkeit, darüber nachzudenken ist es, zu sehen, dass das Bemühen, den Einzelnen zu ermächtigen und die soziale Eingliederung zu fördern, auch zu neuen Formen der Marginalisierung und Kontrolle führt. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass das Ziel der sozialen Inklusion nicht allein dadurch erreicht werden kann, dass den Menschen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden, denn letztendlich ist es erforderlich, dass die Menschen in der Lage sind, effektiv am sozialen und politischen "Leben der Gemeinschaft" teilzunehmen (Sen, 1992(1): 5).
Es geht also nicht nur darum, wie Bürger über externe Ressourcen verfügen, sondern auch darum, was sie damit tun können, wie Amartya Sen argumentiert. Er unterscheidet zwischen "Funktionsfähigkeiten", die "Teile des Zustands einer Person repräsentieren - insbesondere die verschiedenen Dinge, die sie tut oder die, die ihr Leben leiten", und der "Fähigkeit" einer Person, die "die alternativen Kombinationen von Funktionsfähigkeiten widerspiegelt, die die Person erreichen kann" (Sen, 1993(2): 31). Funktionsfähigkeiten können sehr komplexe Leistungen oder Seinszustände oder Ensembles von Leistungen und Seinszuständen sein, wie z.B. "bei guter Gesundheit sein" oder "Selbstachtung erreichen oder sozial integriert sein" (Sen, 1993(2): 31).
>Wohlfahrtsstaat/Wohlfahrtsökonomik
, >Wohlfahrtsstaat/Mayer.

1. Sen, Amartya (1992) Inequality Reexamined. Cambridge, MA: Harvard University Press.
2. Sen, Amartya (1993) 'Capability and well-being'. In Martha Nussbaum and Amartya Sen, (Hrsg.), The Quality of Life. Oxford: Oxford University Press.

Moon, J. Donald 2004. „The Political Theory of the Welfare State“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

EconSen I
Amartya Sen
Collective Choice and Social Welfare: Expanded Edition London 2017

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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