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McCallum-Regel: Die McCallum-Regel, vorgeschlagen von dem Wirtschaftswissenschaftler Bennett McCallum, empfiehlt, die Geldpolitik auf der Grundlage der Wachstumsrate der Geldmenge und der Produktionslücke festzulegen. Sie schlägt vor, die Wachstumsrate der Geldmenge an die Differenz zwischen der tatsächlichen und der potenziellen Produktion anzupassen, um sowohl die Inflation als auch die Wirtschaftsleistung gleichzeitig zu stabilisieren. Siehe auch Geldpolitik, Geldmenge, Wirtschaftswachstum, Inflation.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Bennett McCallum über McCallum-Regel – Lexikon der Argumente

Mause I 232f
McCallum-Regel/McCallum: McCallum macht den Vorschlag (1), monetaristische Geldpolitik zu erleichtern, indem die Geldmengensteuerung indirekter angelegt wird als im Fall der Taylor-Regel (Siehe Taylor-Regel/Taylor).
Die Notenbank soll die Geldbasis am längerfristigen Entwicklungspfad des nominalen Inlandsprodukts ausrichten.
McCallumVsTaylor: die direkte Geldmengensteuerung durch die Taylor-Regel führt dazu, dass die geldpolitischen Entscheidungsträger explizite Aussagen über die Preis- und Mengenkomponenten treffen müssen.
LösungMcCallum: Die sehr langfristige Orientierung (mehr als 20 Jahre) stellt ferner sicher, dass der Entwicklungspfad unabhängig von der monetären Entwicklung ist. (2)
Die Durchschnittswerte werden über einen rollierenden Zeitraum von 4 Jahren berechnet und sollen somit ausschließen, dass die Geldbasis auf konjunkturbedingte Schwankungen der Umlaufgeschwindigkeit reagiert. Die McCallum-Regel basiert im Gegensatz zur originären Taylor-Regel ausschließlich auf den Daten der Vorperiode bzw. auf langfristigen Durchschnittswerten. Das Problem der Echtzeitdaten bei der Identifikation des Anpassungsbedarfs tritt somit nicht auf.
VsMcCallum: dieses mengenorientierte Konzept nimmt stärkere Zinsschwankungen bewusst in Kauf.

1. McCallum, Bennett T., The case for rules in the conduct of monetary policy: A concrete example. Review of World Economics 123, (3), 1987, S. 415– 429.
2. Ebenda.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

EconMcCall I
Bennett McCallum
The case for rules in the conduct of monetary policy: A concrete example 1987

Mause I
Karsten Mause
Christian Müller
Klaus Schubert,
Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018

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