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Generationengerechtigkeit : Unter Generationengerechtigkeit versteht man die Vorstellung, dass die heutigen Generationen eine moralische Verpflichtung gegenüber den künftigen Generationen haben. Siehe auch Gerechtigkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Peter A. Diamond über Generationen-Gerechtigkeit – Lexikon der Argumente

Mause I 278
Wachstum/Generationengerechtigkeit/Diamond: in einer wachsenden Ökonomie kann sich das Problem der sogenannten dynamischen Ineffizienz ergeben:
In einem Wachstumsmodell mit überlappenden Generationen, in dem es zu jedem Zeitpunkt eine aktive, Arbeitseinkommen erzielende und für das Alter sparende Generation und eine zweite, im Ruhestand befindliche und Ersparnisse auflösende Generation gibt, herrscht dynamische Ineffizienz wenn die Grenzprodukivität des Kapitals kleiner ist als die Wachstumsrate der Bevölkerung. (1) Dann wird insgesamt zu viel gespart und der Kapitalstock pro Person ist zu groß.
Problem: mit der dynamischen Ineffizienz geht ein unnötig hoher Konsumverzicht einher.
Lösung: man könnte ein effizientes Pyramidensystem („Ponzi scheme“, Schneeballsystem) errichten, das funktioniert, solange die jeweils nächste Generation größer ist.
Schneeballsystem: Ein solches effizientes Pyramidensystem ist grundsätzlich auch in einem Modell mit Investitionen in Humankapital anstelle des Bevölkerungswachstums denkbar. (2)
AbelVsDynamische Ineffizienz/AbelVsDiamond: die Dynamische Ineffizienz ist von Abel empirisch infrage gestellt worden.(3)
>Generationengerechtigkeit/Weizsäcker.

1. Peter A. Diamond, 1965. National debt in a neoclassical growth model. American Economic Review 55 (5): 1126– 1150.
2. Berthold U. Wigger. 2005. Public debt, human capital formation, and dynamic inefficiency. International Tax and Public Finance 12( 1): 47– 59.
3. Andrew B. Abel, N. Gregory Mankiw, Lawrence H. Summers, und Richard J. Zeckhauser. 1989. Assessing dynamic efficiency: Theory and evidence. Review of Economic Studies 56( 1): 1– 20.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

EconDiam I
Peter A. Diamond
National debt in a neoclassical growth mode 1965

Mause I
Karsten Mause
Christian Müller
Klaus Schubert,
Politik und Wirtschaft: Ein integratives Kompendium Wiesbaden 2018

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