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Ethik: befasst sich mit der Bewertung und Begründung von Handlungen und letztlich einer Begründung von Moral. Siehe auch Gut, Das Gute, Werte, Normen, Handlungen, Deontologie, Deontologische Logik, Konsequentialismus, Moral, Motive, Gründe, Handlungstheorie, Utilitarismus._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Hans Jonas über Ethik – Lexikon der Argumente
Brocker I 608 Ethik/Jonas: Jonas These: Die veränderte Beschaffenheit des menschlichen Handelns heute mache »eine Änderung in der Ethik erforderlich«(1). Zusammenhang: Ende der 1070er bildete sich ein geschärftes ökologisches Bewusstsein heraus, unter anderem angestoßen durch den Bericht des Club of Rome (siehe Fortschritt/Club of Rome) über die Risiken, dass die Menschheit sich selbst auslöschen könnte. Siehe Verantwortung/Jonas, Verpflichtung/Jonas, Natur/Jonas. Ethik/Jonas: der Bereich menschlicher Verantwortung hat sich vom „Nahkreis des Handelns“ (2) ausgedehnt. Durch die moderne Technik jedoch sei eine erweiterte Dimension der Verantwortung entstanden, die sich auf die gesamte Biosphäre erstrecke. Problem: das menschliche Wissen ist der potentiellen Ausdehnung über den eigentlichen Handlungsbereich hinaus, nicht mehr gewachsen. Es entstehe eine »Kluft zwischen Kraft des Vorherwissens und Macht des Tuns« (3). Brocker I 610 „Gebot der Bedächtigkeit“: Das »Gebot der Bedächtigkeit« und der Selbstbeschränkung müsse gegen das »aufs Ganze Gehen« der modernen Technologie in Anschlag gebracht werden (4), »Behutsamkeit« zum Kern unseres alltäglichen Tuns werden (5). An anderer Stelle spricht Jonas auch von der der »Zügelung der Genußgier zur Zügelung unseres [technischen] Könnens und unserer Leistungsfähigkeit übergehen« müssten (6). Ethik/Jonas: es geht Jonas um eine „Ethik( …) der Verhütung und nicht des Fortschritts“. (7) Politik/Jonas: zur Durchsetzung dieser ethischen Imperative setzt Jonas ganz auf die Politik und ihre Zwangsmittel. Erziehung allein sei nicht in der Lage, die ethische Neubesinnung der Menschen zu erreichen. Erforderlich sei, so Jonas, »ein Höchstmaß politisch auferlegter gesellschaftlicher Disziplin« (8), im Sinne einer »Verzichtpolitik« (Jonas 1984, 86), einer »Unterordnung des Gegenwartsvorteils unter das langfristige Gebot der Zukunft« (9). 1. Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation, Frankfurt/M. 1979, S. 15 2. Ebenda S. 23. 3. Ebenda S 28. 4. Ebenda S. 71 5. Ebenda S. 82, 323. 6. Hans Jonas, »Warum wir heute eine Ethik der Selbstbeschränkung brauchen«, in: Elisabeth Ströker (Hg.), Ethik der Wissenschaften? Philosophische Fragen, München/Paderborn u. a. 1984, S. 84f. 7. Jonas, 1979, S. 249. 8. Ebenda S. 255. 9. Ebenda. Manfred Brocker, „Hans Jonas, Das Prinzip Verantwortung“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018_____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Jonas I Hans Jonas Das Prinzip Verantwortung. Versuch einer Ethik für die technologische Zivilisation Frankfurt 1979 Brocker I Manfred Brocker Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018 |