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Politische Vertretung: Politische Vertretung ist der Prozess, durch den die Bürger in der Regierung vertreten werden. Dies kann auf verschiedene Weise geschehen, unter anderem durch Wahlen, Ernennungen und Lobbyarbeit. Politische Vertreter sind dafür verantwortlich, sich für die Interessen ihrer Wähler einzusetzen und Entscheidungen zu treffen, die der Öffentlichkeit zugute kommen. Siehe auch Demokratie, Parlamentarismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Benjamin Barber über Politische Repräsentation – Lexikon der Argumente

Brocker I 682
Politische Repräsentation/Barber: Barber These: das Konzept der Repräsentation des Liberalismus zerstöre Partizipation und Bürgerschaft. (1) Das liege daran, dass der Liberalismus Demokratie als „Politik der Raubtierhaltung“ missverstehe. Siehe auch Demokratie/Barber
.
Brocker I 686
In den verschiedenen Formen der “autoritären”, “juridischen” und “pluralistischen” Demokratie sieht Barber prinzipielle Schwächen der Repräsentation. (Siehe Terminologie/Barber).
Problem: die „Wiedereinführung unabhängiger Gründe“ (2): weder Eliten noch Philosophen oder Richter oder Verbandsführer können die Umstrittenheit politischer Leitideen aufheben. Gerade die Annahme, es gebe Akteure mit besonderem Zugang zu „guten Gründen“ oder auch ein freies Spiel der Kräfte, das das Gemeinwohl quasi automatisch hervorbringe, führt zu willkürlicher Herrschaft.
BarberVsDirekte Demokratie: die direkte Demokratie nennt Barber „Einheitsdemokratie“:
Brocker I 687
Diese lehne Repräsentation in Gänze ab und setze an deren Stelle den Konsens aller Bürger. Spätestens in größeren Verbänden nimmt sie nach Barber „bösartige“ Züge an. (3) Der Grund dafür sei, dass Gemeinschaft hier möglicherweise nicht mehr auf freiwilliger Identifikation und geteilten Normen, sondern nur auf Repression und Manipulation basiert.
Lösung/Barber: „Starke Demokratie“ (siehe Demokratie/Barber): hier werden Konflikte einem „endlosen Prozess der Beratung, Entscheidung und des Handelns unterworfen“. (4)

1. Benjamin Barber, Strong Democary, Participatory Politics for a New Age, Berkeley CA, 1984, Dt. Benjamin Barber, Starke Demokratie. Über die Teilhabe am Politischen, Hamburg 1994, S. 13.
2. Ebenda S. 138
3. Ebenda S. 144
4. Ebenda S. 147.

Michael Haus, „Benjamin Barber, Starke Demokratie“ in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

PolBarb I
Benjamin Barber
The Truth of Power. Intellectual Affairs in the Clinton White House New York 2001

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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