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Geschichte: Geschichte ist die Lehre von der Vergangenheit, insbesondere von den Menschen, Ereignissen und Entwicklungen, die unsere Welt geprägt haben. Dabei geht es um den Teil der Vergangenheit, der durch das Bewusstsein bestimmt und erlebt wurde. Siehe auch Historiographie, Kultur.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Samuel P. Huntington über Geschichte – Lexikon der Argumente

Brocker I 835
Geschichte/Huntington: Huntington versteht die Geschichte der Menschheit als »Geschichte von Kulturen«. (1) Er lenkt das politikwissenschaftliche Augenmerk, das traditionell auf Großmächte, politische Allianzen und Systemkonfrontationen gerichtet war, auf radikale Weise um auf die globale Bedeutung von Kulturen. Während das Werk in akademischen Kreisen auf harsche Kritik stieß, hatte es erheblichen Einfluss auf das US-amerikanische strategische Denken (2) und gewann nach den Anschlägen des 11. September 2001 unbestreitbar an Popularität. (3)
>Kultur
, >Kulturelle Werte, >Kulturelle Tradition, >Gesellschaft, vgl. >Westlicher Rationalismus.
Brocker I 846
Kulturkampf/Kulturepochen/Quigley/Huntington: Huntington zunächst auf die von Carroll Quigley (1961 (4)) vorgeschlagene Periodisierung kulturgeschichtlicher Entwicklung. Demnach befinde sich der Westen derzeit an der Schwelle seines »goldene[n] Zeitalter[s]«(5), nachdem Konflikte innerhalb seines Kulturkreises undenkbar geworden seien. Allerdings bedinge das Ende des westlichen Expansionsvorhabens nach Quigley auch einen allmählichen Niedergang.
HuntingtonVsQuigley: wenden gegen diese pessimistische Sicht ein, dass Geschichte lediglich zeigen könne, dass »vieles wahrscheinlich, aber nichts unausweichlich« sei(6).
>Geschichtsschreibung.

1. Samuel P. Huntington, The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order, New York 1996. Dt.: Samuel P. Huntington, Kampf der Kulturen. Die Neugestaltung der Weltpolitik im 21. Jahrhundert, München/Wien 1998 (zuerst 1996).S. 49
2. Richard Bonney False Prophets. The ›Clash of Civilizations‹ and the Global War on Terror, Oxford 2008. S. 35
3. Amartya Sen Die Identitätsfalle. Warum es keinen Krieg der Kulturen gibt, München 2007, S. 54
4. Carroll Quigley The Evolution of Civilizations. An Introduction to Historical Analysis, New York 1961.
5. Huntington 1998, S. 497
6. Ebenda S. 499

Philipp Klüfers/Carlo Masala, „Samuel P. Huntington, Kampf der Kulturen“, in: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

PolHunt I
Samuel P. Huntington
The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order New York 1996

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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